. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. wie auf Stelzen, mit langen Schritten und steifen Beinen, wie mit Siebenmeilenstiefeln' {Abb. 38; nach Hirth: Bilderb. II, 746), oder auch schreitet er gravitätisch, mit atïek- - tiert schleifend nachgezogenem Fu*se und schwenkenden Hüften, wie „schwänzelnd", einher (Abb. 40). Er gebär- det sich wie ein Löwe und putzt sich wie ein Stut- zer. In der letzteren Beziehung erinnert er ja an die selbstgefälligen Elegants der italienischen Kunst um 1500. Wie jene, will auch er gesehen und bewundert werden. Für die Malerei, da diese noch immer haup
. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. wie auf Stelzen, mit langen Schritten und steifen Beinen, wie mit Siebenmeilenstiefeln' {Abb. 38; nach Hirth: Bilderb. II, 746), oder auch schreitet er gravitätisch, mit atïek- - tiert schleifend nachgezogenem Fu*se und schwenkenden Hüften, wie „schwänzelnd", einher (Abb. 40). Er gebär- det sich wie ein Löwe und putzt sich wie ein Stut- zer. In der letzteren Beziehung erinnert er ja an die selbstgefälligen Elegants der italienischen Kunst um 1500. Wie jene, will auch er gesehen und bewundert werden. Für die Malerei, da diese noch immer hauptsächlich religiösen Inhaltes ist, ist zwar diese militärische Gang- art von wenig Belang. In den sittenbildlichen, ikonogra- phischen und heraldischen Zeichnungen, Holzschnitten, Kupferstichen und Scheibeni-issen dieser Zeit kommt sie dagegen um so häufiger vor — wie man sich z. B. aus dem Tafelwerke Paul Ganz' : „Handzeichn. Schweiz. Meister" und den zwei ersten Bänden von Hieths „Kulturhistorischem Bilderbuch" leicht überzeugen kann. Prachtproben finden sich in der Holzschnittsfolge: „Wa- pen des heyligen römischen Reichs" (Hirth II, 801 fg.), wie 'unter den Bannerträgern und Schildwachen auf deutschen und schweizerischen Glasbildern, z. B. von Ringler in Basel 1560 {Abb. 39; nach Jahrb. d. preuss. Kunstsamml. XXIV, Abb. S. 203). Vier solche gemalten Scheiben mit Landsknechten, bezw. einem König und einem gepanzerten Ritter, alle in der typischen Schrittpose, dat. 1578, 1601 und 1602, hängen im Cluny-Museum in Paris. Unwidei'stehlich in seiner eigenen Schätzung — unaustehlich nach unserem Geschmack — ist der Sohn der „Elsbetta Bos- sertin" auf einer solchen Scheibe v. J. 1610 im Germanischen Museum zu Nürnberg, und kaum weniger lächerlich ist der Re- nommierschritt, womit Josua in Holbeins Bilderbibel als Sieger auf dem Schlachtfelde einherstolziert, die Linke an der Hüfte, wie auch sonst oft in diesen Fällen {Abb. 4
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