. Die Gartenwelt. Gardening. XVn, 33 Die Gartonwelt. 457 Zeit- und Streitfragen. Handelsfragen *). Von Willy Lange, Wannsee. Es liegt in der Natur des Handels, Vorteile seitens des Verkäufers gegenüber dem Käufer zu erstreben. Hat auch der Käufer seinen Vorteil in der Nutzung des Gekauften, so finden beide Teile ihre Rechnung. Die Erzeugung von Gütern, wie sie in der Landwirtschaft und Gärtnerei erfolgt, hat seitens der Erzeuger den Verkauf im Handel zum Ziel, seit die Naturalwirtschaft im allgemeinen aufgehört hat. Solange die Erzeugung im Inlande verkauft wird, regeln sich Angebot und Nachfr


. Die Gartenwelt. Gardening. XVn, 33 Die Gartonwelt. 457 Zeit- und Streitfragen. Handelsfragen *). Von Willy Lange, Wannsee. Es liegt in der Natur des Handels, Vorteile seitens des Verkäufers gegenüber dem Käufer zu erstreben. Hat auch der Käufer seinen Vorteil in der Nutzung des Gekauften, so finden beide Teile ihre Rechnung. Die Erzeugung von Gütern, wie sie in der Landwirtschaft und Gärtnerei erfolgt, hat seitens der Erzeuger den Verkauf im Handel zum Ziel, seit die Naturalwirtschaft im allgemeinen aufgehört hat. Solange die Erzeugung im Inlande verkauft wird, regeln sich Angebot und Nachfrage selbsttätig; bei der raschen Verderblichkeit der gärtnerischen Erzeugnisse wird eine Uebererzeugung über den augenblicklichen Bedarf rasch überwunden. Darum bestanden auch so lange keine Krisen nennenswerter Art, als der deutsche Gartenbau auf örtlicher Erzeugung und örtlichem Verbrauch beruhte. Seit die Verkehrsverbindungen eine Verbreitung der Er- zeugung über weite Strecken des Inlandes ermöglichen, fanden gelegentliche örtliche Verschiebungen statt, be- sonders auf dem Gebiet des Großgartenbaues. Auch die wachsenden Großstädte übten hierbei einen starken Einfluß aus, indem sie in ihrer nächsten Nähe Kulturland vernichteten und besonders durch den starken Fremden- zufluß ein Verbrauchszentrum bildeten, dem von weither die Güter zufließen mußten. Hierdurch sind an oft entfernten Orten die Bodenpreise, Löhne, kurz alle Er- zeugungsmittel ohne eigentliche innere Berechtigung ge- stiegen ; hierdurch auch die Bedürfnisse und Ansprüche der Erzeuger an die Lebenshaltung. Die Zeit dieser Entwicklung liegt für den deutschen Gartenbau in den nachsiebziger Jahren, und in dieser Zeit haben Betriebe, welche die Zeitforderungen zu erfüllen wußten, einen großen Aufschwung genommen. Im letzten Jahrzehnt nimmt der Gartenbauhandel Deutschlands jedoch teil am Welthandel, und zwar weit weniger im Sinne der Ausfuhr, als im Sinne der Ein- fuhr fernster Erzeug


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