. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. 122 TlKIvANKN. den Fig. 121. XXVI entnommen, wo es im V. 9 heisst: „Von Herzen begehre ich deiner des Nachts, dazu mit meinem Geist in mir wache ich friilie zu dir". Es ist also die einzige wirkliche Textillustration unter diesen Miniaturen, und zwar schliesst sie sich der wörtlichen Auffassungsweise an. Die Ausführung ist schön und sorgfältig — besonders in dem Kopfe und Füssen ^) Jesaias' •— und zeigt eine bemerkenswerthe Mischung des anti- kisirenden und byzantinischen Stiles. Der Hintergrund ist vergoldet, die Auffassung repräsentativ,


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. 122 TlKIvANKN. den Fig. 121. XXVI entnommen, wo es im V. 9 heisst: „Von Herzen begehre ich deiner des Nachts, dazu mit meinem Geist in mir wache ich friilie zu dir". Es ist also die einzige wirkliche Textillustration unter diesen Miniaturen, und zwar schliesst sie sich der wörtlichen Auffassungsweise an. Die Ausführung ist schön und sorgfältig — besonders in dem Kopfe und Füssen ^) Jesaias' •— und zeigt eine bemerkenswerthe Mischung des anti- kisirenden und byzantinischen Stiles. Der Hintergrund ist vergoldet, die Auffassung repräsentativ, der Gesichtstypus des Propheten byzantinisch, seine übrigens sehr edel drapirte Idealtracht — hellrother Mantel über hellblauem Chiton — in der härteren byzantinischen Behandlung ausgeführt. Die zwei allegorischen Figuren sind dagegen in fast rein anti- kem Geiste erfanden. Das Hemd des kleinen „Orthros" ist durchsichtig, das Haar des Jesaias überraschend frei in leichten Locken gemalt. Seine Hautfarbe ist rothbraun, die des Knaben jugendlich rosig. Die Nimben der „Nacht" und des Propheten sind dunkel- und hellblau. XIV. Vor der Treppe seines Palastes liegt Hiskias krank auf seinem Bette (fol. 446). Hinter seinem Kopfe stehend, fächelt ihm ein Diener mit einem aus Pfaufedern gemachten Flabellum Kühlung zu. Zu seinen Füssen steht der Prophet Jesaias, ihm die von Gott bewilligte Ver- längerung seines Lebens verkündend. Daneben rechts bringt der König stehend und mit unter dem Mantel erhobenen Händen dem Himmel seinen Dank dar; hinter ihm erscheint wieder eine allegorische Frauengestalt, das „Gebet", den linken Zeigefinger an das Kinn legend (Fig. 121). Ihr Nimbus ist blau, diejenigen des Königs und des Propheten vergoldet. Um das Zeichen Gottes an Hiskias (IL Kön., XX, 8 fg) anzudeuten, erscheint am Himmel die rothe, strahlende Sonne. — Das Gebet des Königs liest man in Jes. XXXVIII, 10 fg. Auf die zwei Hauptfiguren der erst


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