Grundzüge der physiologischen Psychologie . hin das Schwarz als den geringsten Intensitätsgraddes Weiß betrachtet. In der That ist dasselbe ja immer dann vorhanden,wenn wir einen weißen oder farbigen Eindruck in seiner Stärke hinreichendvermindern. Gleichwohl ist es unzweifelhaft, dass wir subjectiv das Schwarzund das Weiß zugleich als qualitative Gegensätze empfinden, jadass diese Auffassung bei mäßigeren Intensitätsunterschieden uns sogardie näher liegende scheint. Aus dieser Thatsache sind offenbar alle die-jenigen Lichttheorien von Ari-stoteles bis auf Goethe, welcheaus Schwarz und Weiß al


Grundzüge der physiologischen Psychologie . hin das Schwarz als den geringsten Intensitätsgraddes Weiß betrachtet. In der That ist dasselbe ja immer dann vorhanden,wenn wir einen weißen oder farbigen Eindruck in seiner Stärke hinreichendvermindern. Gleichwohl ist es unzweifelhaft, dass wir subjectiv das Schwarzund das Weiß zugleich als qualitative Gegensätze empfinden, jadass diese Auffassung bei mäßigeren Intensitätsunterschieden uns sogardie näher liegende scheint. Aus dieser Thatsache sind offenbar alle die-jenigen Lichttheorien von Ari-stoteles bis auf Goethe, welcheaus Schwarz und Weiß alleLichtarten entstehen ließen, her-vorgegangen: sie haben einesubjective Wahrnehmung aufden objectiven Vorgang tiber-tragen. Ist nun auch letzteresungerechtfertigt, so fordert dochdie unleugbare Thatsache jenerqualitativen Auffassung eineKrklärung. Die Beziehung aufhelle und dunkle Objecte magbegünstigend auf die Fixirungder Unterschiede gewirkt ha-ben, aber sie reicht nicht aus, um deren Entstehung zu erklären, da wir Gell,. 1) Um bei der Construction des Farbensyslems zugleich die Lichtstiirlien zu be-lüclisichtigen, fügte zuerst Lambert der gewohnliclien Farbentafel die dritte Dimensionliinzu und construiite so eine Färb en py ra m id e, in deren Spitze er das Weiß ver-legte. (Lambert, Beschreibung einer mit dem CALAuschen Waclise ausgemalten Farben-pyramide. Berlin 17 72.) Diese Construction fußtauf dem üebergang aller Farben-emptlnduiigen in Weiß bei verminderter Sättigung. Die Construction in einer Kugel,welche den Üebergang in Weiß und in Schwarz gleichzeitig darstellt, ist zuerst vondem Maler Philipp Otto Runge ausgeführt worden. (Die Farbcnkugel oder Constructiondes Verhältnisses aller Mischungen der Farben zu einander. Hamburg ISIO.) Auchdie Construction einer Doppelpyramide der Farben hat derselbe angedeutet. ( 8.) Chevreil (Expose dun moyen dcdefinir et de nommer les couleurs. Paris1861. Atlas) Iheilt zehn Farbencirkel mit, in den


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