Wunder, Wundergeburt und Wundergestalt in Einblattdrucken des fünfzehnten bis achtzehnten Jahrhunderts; kulturhistorische Studie . m Tode des-selben sich die Ärzte nicht wenig wundern. Ihr Nachfahren, führt euer Lebenauf eben diese Art. Es ist ganz amüsant, bei dem Autor nachzulesen, wieer die gefälschte Inschrift des Grabsteins sowohl klassisch-historisch, alsauch physikalisch-medizinisch zu stufen sucht. Bis in die neueste Zeit hinein erstreckt sich die Sucht nach Wunder-heilungen. Es ist eins der traurigsten Kapitel der modernen Kulturgeschichte,daß immer wieder von neuem Versuche gemacht w


Wunder, Wundergeburt und Wundergestalt in Einblattdrucken des fünfzehnten bis achtzehnten Jahrhunderts; kulturhistorische Studie . m Tode des-selben sich die Ärzte nicht wenig wundern. Ihr Nachfahren, führt euer Lebenauf eben diese Art. Es ist ganz amüsant, bei dem Autor nachzulesen, wieer die gefälschte Inschrift des Grabsteins sowohl klassisch-historisch, alsauch physikalisch-medizinisch zu stufen sucht. Bis in die neueste Zeit hinein erstreckt sich die Sucht nach Wunder-heilungen. Es ist eins der traurigsten Kapitel der modernen Kulturgeschichte,daß immer wieder von neuem Versuche gemacht werden, den religiösenGlauben in törichte Glaubcnsseligkeit umzuwandeln und mit diesem Heil-geschäfte zu machen. Wer den Zulauf gesehen hat, den die Gesundbeterauch heutzutage noch hatten und haben, der kann sich inmitten einer solchennaiven und betrogenen Menge leicht die gesteigerte Wirkung und die insUngemessene gehende ansteckende Begeisterung einer kritiklosen Masse inder glaubensseligen Zeit früherer Jahrhunderte vorstellen. So machte nochim Jahre 1754 das Kyril?cr Wunderkind im Dorfe Kehrberg das größte Auf-. 27Q HEILWUNDER. sehen. Unser Flugblatt läßt schon die Einzelheiten erkennen. Dieses Kindwirkte allerdings noch zu einer Zeit, in der der berüchtigte LandstreicherBaron Sieberg in seiner Goldmacherei und der Heilung bisher für unheilbargehaltenen Krankheiten Anhänger fand. Also besagtes Kind des Schmiedesvon Kehrberg heilte die Menschen auf drei Weisen: erstens durch Anhauchenund Anblasen, zweitens durch Bestreichen mit der Hand und drittens dadurch,dal? es seine Hände in Wasser wäscht, diesem dadurch eine gesundmachendeKraft mitteilend. Durch Berührung heilt das Kind alle äußerlichen Schäden,durch Blasen in den Mund Lungenkrankheiten und durch die Verordnungdes Trinkens seines Handwassers alle innerlichen Schäden. Die Mutter desKindes ordnet in dem Einzelfalle an, welche der drei Kuren in Anwendungzu bringen ist. Nach Art der englischen König


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