. Die Gartenwelt . Blühende Veratrum californicum. Nach einer von Gartentechniker Teuscher in den geographischen Anlagen des Botan. Gartens Berlin-Dahlem für die „Gartenwelt** gef. Aufnahme. Weltbedarf 1 200 000 Tonnen beträgt. Eine noch bedeutendere Ausbeute wäre zu erhalten, wenn man das von Dr. Ludwig Mond angegebene, sogenannte Mond-Gasverfahren anwendete. Ammoniak läßt sich ohne weiteres in Ammoniumsulfat verwandeln. Dies ist ein direktes Düngemittel und steht an Güte und Wirkung dem Chilisalpeter kaum nach. Der ständig wachsende Bedarf an Stickstoffverbindungen machte es nötig, sich nach


. Die Gartenwelt . Blühende Veratrum californicum. Nach einer von Gartentechniker Teuscher in den geographischen Anlagen des Botan. Gartens Berlin-Dahlem für die „Gartenwelt** gef. Aufnahme. Weltbedarf 1 200 000 Tonnen beträgt. Eine noch bedeutendere Ausbeute wäre zu erhalten, wenn man das von Dr. Ludwig Mond angegebene, sogenannte Mond-Gasverfahren anwendete. Ammoniak läßt sich ohne weiteres in Ammoniumsulfat verwandeln. Dies ist ein direktes Düngemittel und steht an Güte und Wirkung dem Chilisalpeter kaum nach. Der ständig wachsende Bedarf an Stickstoffverbindungen machte es nötig, sich nach neuen Quellen umzusehen. Es war natürlich, daß man an den Stickstoff dachte, der in fast unendlichen Mengen sich in der Luft befindet. Man hat berechnet, daß über 1 ha Erdoberfläche so viel Stickstoff lagert, wie der gesamte Stickstoff- bedarf Deutschlands beträgt. Aber wie war es anzufangen, dieses trägste Gas, das es gibt, aus dem Luftgemisch herauszuholen? Zwar hatte schon am Ausgang des 18. Jahrhunderts der Chemiker Pristley festgestellt, daß feuchte Luft beim Durchschlagen des elektrischen Funkens Salpetersäure (Acidum nilricum) ergibt, deren Natronsalz eben der Salpeter ist. Ueber die Natur des Vorgangs ist man sich aber erst mehr als ein Jahrhundert später klar geworden. Birkeland und Eyde haben im Jahre 1903 ein praktisch durchführbares Fabrikationssystem entwickelt, Salpetersäure aus der Luft zu gewinnen. Aehnlidi diesem Verfahren, das vor allem in Norwegen in größtem Umfange ausgeübt wird, besitzen auch die Badischen Anilin- und Sodafabriken in Ludwigshafen eine Methodik, aus der Luft mittels des elektrischen Lichtbogens Stickstoff zu gewinnen. Die gewonnene Salpetersäure ist wegen ihrer Aetz- wirkung jedoch schwer in großen Massen zu transportieren. Auch ist sie nicht als Düngemittel zu gebrauchen. Sie wird deswegen über Kalk geleitet und verbindet sich dann mit diesem zu Kalk- salpeter, der nach seiner Herkunft auch Norgesalpeter hei


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