. Die Gartenwelt . Ein Beamter erzählte mir, daß er in seiner früheren Stellung bei stürmischem Wetter zu nächtlicher Zeit eine Fahrt durch eine Pappelallee gemacht hätte. Während der Fahrt fand in den Kronen dieser Bäume ein solcher Bruch statt, daß er auf das höchste gefährdet war. Auf seine Anzeige hin wurde diese Allee beseitigt. Die Gefahr ist bei breitkronigen Pappeln bedeutend. Die Pyramidenpappeln haben nicht diese Brüchigkeit, denn deren Aeste sind wegen ihrer mehr senkrechten Stellung keinen großen Schwingungen ausgesetzt. Aber auch von ihnen (Populus nigra var. pyramidalis Spach.) m


. Die Gartenwelt . Ein Beamter erzählte mir, daß er in seiner früheren Stellung bei stürmischem Wetter zu nächtlicher Zeit eine Fahrt durch eine Pappelallee gemacht hätte. Während der Fahrt fand in den Kronen dieser Bäume ein solcher Bruch statt, daß er auf das höchste gefährdet war. Auf seine Anzeige hin wurde diese Allee beseitigt. Die Gefahr ist bei breitkronigen Pappeln bedeutend. Die Pyramidenpappeln haben nicht diese Brüchigkeit, denn deren Aeste sind wegen ihrer mehr senkrechten Stellung keinen großen Schwingungen ausgesetzt. Aber auch von ihnen (Populus nigra var. pyramidalis Spach.) mußten wir uns trennen, denn diese alten Bäume traten, wie tausende ihres- gleichen, in einen solchen krankhaften Zustand, daß sie mit ihren trockenen Aesten in 10—15 m Höhe nicht mehr an der Kirchstraße bleiben konnten; sie wurden durch Roß- kastanien ersetzt. Sollen wir trotzdem Pappeln pflanzen? Gewiß, sie sind ja ein kostbares Material für den Land- schaftsgärtner! Die hiesigen Anlagen liegen im Flußtale auf weit aus- gedehnten Wiesenflächen. Bei Herstellung der Gehölzpartien griff man häufig zur Pappel. Man bevorzugte besonders Populus canadensis, deren Krone bekanntlich eine schöne Wölbung hat. Andere Gehölze erreichen ja gleiche Höhe, aber wann ? Wem die Pappel nicht zusagt, der benutze sie wenigstens als Füllholz und haue sie heraus, wenn ihre zu bevorzugenden Nachbarn herangewachsen sind. Wir benutzten die kanadische Pappel auch als Solitärbaum und erzielten prächtige Wirkungen. Man pflanze sie aber nicht am Wege oder auf öffentlichen Plätzen. Erst verflossenes Frühjahr warf der Sturm eine Silber- pappel, welche auf nassem Untergrunde nicht tief gewurzelt hatte, quer über den Weg; sie war etwa dreißigjährig. In feuchtem, etwas fruchtbarem Sandboden entwickeln die Pappeln einen riesigen Wuchs, auch liefert die kanadische Pappel vorzügliches, jetzt gesuchtes Nutzholz. Pflanzungen auf sehr schwerem, nassem Tonboden, auch auf Torfbo


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