. Biologisches Zentralblatt. Biology. 550 Wilh. Goetsch, Neue Beobachtungen und Versuche an Hydra. Zeichen dafür, daß hier Materialüberschuß vorhanden war, bedingt durch die Rückbildung des Ovars. Die an diesem Beispiel dargelegten Verhältnisse zeigen, daß ein schon etwas spezialisierteres, differenzierteres Ei nicht rück- gebildet wird, daß es sich aber trotzdem nicht weiter entwickeln kann, da die Regeneration das Übergewicht besitzt und das Material, das für die Weiterentwicklung noch nötig wäre, für sich bean- sprucht. Der Kampf der einzelnen Teile und Kräfte hat sich gegen das-Ei entschie
. Biologisches Zentralblatt. Biology. 550 Wilh. Goetsch, Neue Beobachtungen und Versuche an Hydra. Zeichen dafür, daß hier Materialüberschuß vorhanden war, bedingt durch die Rückbildung des Ovars. Die an diesem Beispiel dargelegten Verhältnisse zeigen, daß ein schon etwas spezialisierteres, differenzierteres Ei nicht rück- gebildet wird, daß es sich aber trotzdem nicht weiter entwickeln kann, da die Regeneration das Übergewicht besitzt und das Material, das für die Weiterentwicklung noch nötig wäre, für sich bean- sprucht. Der Kampf der einzelnen Teile und Kräfte hat sich gegen das-Ei entschieden, und es wird, da es weder resorbiert werden noch in der Entwicklung fortschreiten kann, ausgestoßen und kann sein Ziel nicht erreichen. Nur in dem Fall, daß ein Ei beinahe vor der Durchbrechung der Epidermis steht, kann es seine Bestimmung erfüllen und zur Befruchtung kommen. Es ist dann bereits zu sehr in der Ent- wicklung voran gekommen und hat sich genügend mit Reserve- PöZ. Fig. 3. Schnitt durch das Ovar einer Hydra viridis. E = Ei mit Kern. PsZ = Pseudozellen; OZ = Ovarzellen. i'Ä;^ = Ektoderm, Ent = FA^todevm mit Algen; x Aufnahme von Entodermzellen in das Ei. material gefüllt, so daß es das, was etwa die Regeneration davon in Anspruch nimmt, entbehren kann. Daß auch bei einem solchen großen Ei ein Kampf um die Nahrung stattfindet, zeigt sich darin, daß auf der Seite, auf welcher sich ein solches Ei befindet, die Tentakelentwicklung gehemmt ist und erst dann mit voller Kraft einsetzt, wenn das Ei sich ganz losgelöst hat, ein Vorgang, den ich ja bereits früher beschrieb und abbildete. Schnitte durch fixierte Tiere müssen auch hier die an lebenden Objekten gewonnenen Beobachtungen ergänzen und geben über- haupt erst den richtigen Aufschluß über die Vorgänge, die sieh lieim Zusammentrefi^en von Regeneration und Eibildung feststellen lassen. Die Textfigur 4 führt nur den mittelgroßen Eierstock eines Tieres vor Augen* das einen Tag, nach
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