Archive image from page 91 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst34deut Year: 1899 78 DIE GARTENKUNST m, 4 Dies nur so nebenbei, weil diese wohl auch an anderen Orten bemerkbare Eigenschaft mir hier besonders auffiel. Südlich vom Schlosse geniefst man noch von der Terrasse aus, vor sich die etwa 5 m tiefer liegende Orangerie und den imposanten regelmiifsig gehaltenen Schweizersee, so genannt, weil er unter Ludwig XIV. von einem Regiment Schweizer zur Anlage des benachbart gelegenen Obst- und Gemüsegartens, jetzt GartenbauschuJe (RCole Nationale d'Horticulture), ausgeschach
Archive image from page 91 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst34deut Year: 1899 78 DIE GARTENKUNST m, 4 Dies nur so nebenbei, weil diese wohl auch an anderen Orten bemerkbare Eigenschaft mir hier besonders auffiel. Südlich vom Schlosse geniefst man noch von der Terrasse aus, vor sich die etwa 5 m tiefer liegende Orangerie und den imposanten regelmiifsig gehaltenen Schweizersee, so genannt, weil er unter Ludwig XIV. von einem Regiment Schweizer zur Anlage des benachbart gelegenen Obst- und Gemüsegartens, jetzt GartenbauschuJe (RCole Nationale d'Horticulture), ausgeschachtet wurde, einen weiten Fern- blick. Innerhalb der die Hauptfernsicht über den Grand Canal beiderseits einrahmenden Baumgruppen, an den Kreuzungs- punkten der sie in geraden Linien durchschneidenden Wege, haben Statuen, Vasen, Arkaden, Wasserkünste verschieden- artigster Gestaltung zweckentsprechende Aufstellung ge- funden und bieten eine aufserordentliche Fülle von Ab- wechselung. Strenge Symmetrie waltet überall in der An- ordnung der Wege, des plastischen Materials, sowie in den Blumenanlagen auf der Terrasse; nur die hohenHecken haben zum Teil ihre starren, steifen, der Natur widerstrebenden Formen eingebüfst. Die Herrschaft der Schere, der jed- wedes Gehölz, ob laubabwerfend oder immergrün, in den früheren Jahren seinen Zoll zu zahlen hatte, ist zu Falle gekommen; schattenspendend breiten jetzt die die Wege begleitenden Bäume ihre Äste aus, und, wie es mir scheinen will, nur zum Vorteile des Ganzen. Ein dendrologisches Schatzkästlein ist der in dem südliehen Teile des Parkes gelegene „Jardin du Roi'. Herrliche Exemplare von Taxodium distichum, Paulownia imperialis, Liriodendron Tulipitera, Libocedrus, Catalpaovata, Aesculus flava, Li(iuidambar styraciflua, Tecoma radicans. Picea excelsa, Pinus silvestris, Abies Pinsapo und Nord- manniana u. a. bilden den Hauptbestandteil des in Form eines Hypodroms gehaltenen, sauber gepflegten und für sich abgeschlossenen
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