. Die Gartenwelt. Gardening. Fig. 2. Chermes piceae auf der Nord- niannstanne nach der Behandlung mit Schniierseifelösung der Alpen: unten Stein- bau, oben Balkenbloek- bau, vorn Woh- nung, hinten Stall, darüber die verhältnis- mäßig kleine Scheune, durch eine schräge Rampe zu- gänglich. Das rauhe Klima, der orkanartige Föhn verbieten hohe Häuser, spitze Dächer. Diese flachen Dächer lassen keinen aus- giebigen Trockenboden zu; daher an- ziehen das Haus die „Trüeken" (von trocknen), jene male- rischen Altane, zum Trocknen von Wäsclie und Früchten bestimmt. Diese ihrerseits, sollen sie ihre
. Die Gartenwelt. Gardening. Fig. 2. Chermes piceae auf der Nord- niannstanne nach der Behandlung mit Schniierseifelösung der Alpen: unten Stein- bau, oben Balkenbloek- bau, vorn Woh- nung, hinten Stall, darüber die verhältnis- mäßig kleine Scheune, durch eine schräge Rampe zu- gänglich. Das rauhe Klima, der orkanartige Föhn verbieten hohe Häuser, spitze Dächer. Diese flachen Dächer lassen keinen aus- giebigen Trockenboden zu; daher an- ziehen das Haus die „Trüeken" (von trocknen), jene male- rischen Altane, zum Trocknen von Wäsclie und Früchten bestimmt. Diese ihrerseits, sollen sie ihrem Zweck dienen, sind breit überdacht. Daß der Regen aus der Dach- traufe nicht doch auf sie niederfalle, ist diese wieder mehrere Meter vorspringend. Das Dach ist mit Schindeln gedeckt und, weil Nägel zu teuer sind, werden die Schindeln mit Steinen beschwert, die durch Querstangen am HerunterroUen gehindert sind. Vom heiteren Italien her kamen über die Alpenpässe wandernde Kunstjünger und bemalten, viel- leicht für ein gutes Zehrgeld und Obdach, die Häuser, schnitzten Giebel, bis diese Kunstfreude beim benachbarten Tiroler Alpen volke selbst heimisch wurde und sich auf die Südbayern übertrug. So wächst das Alpenhaus „organisch natur- gemäß" aus seiner landschaft- lichen Lage, der sich die Be- wohner in ihrem Charakter und Tun bis in alle Einzelheiten an- gepaßt haben. In Einzelheiten heute nicht eingehend, glaube ich, an beiden Gegensätzen, Gebirge und Ebene, gezeigt zu haben, wie ohne jede voreingenommene Theorie die Forderung berechtigt ist: Men- schenwerke im Landes- und Landschaftsstil zu gestalten, zunächst im Garten, als einer künstlerisch natunvahr geschaffenen Landschaft; — anderer- seits aber auch in der höheren Baukunst, nicht einen deutschen Universalstil zu suchen, sondern die einzelnen Landesstile wieder zu erobern und folgerichtig am Orte ihrer Entstehung weiter zu entwickeln. Wir haben hier nur von menschlichem Tun im Ga
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