. Elektrophysiologie . Fig. 188. Einfluss localer Kochsalzbeliandlung an der Kathode auf die Erregbarkeit. Uebergang der absteigenden Schliessungszuckung in Schliessungstetanus. Es ist am bequemsten, sich bei derartigen Versuchen derjenigen Form unpolarisirbarer Rührenelektroden zu bedienen, welche zuerst von Engel mann (38) beschrieben wurde. Man braucht dann nur ein kleines, mit der betreffenden Salzlösung getränktes BaumwoU- bäuschchen auf die eine oder andere Elektrode zu legen, so dass eine etwa der Breite der Glasröhrchen entsprechende Nervenstrecke davon bedeckt ist. Das ganze Präparat


. Elektrophysiologie . Fig. 188. Einfluss localer Kochsalzbeliandlung an der Kathode auf die Erregbarkeit. Uebergang der absteigenden Schliessungszuckung in Schliessungstetanus. Es ist am bequemsten, sich bei derartigen Versuchen derjenigen Form unpolarisirbarer Rührenelektroden zu bedienen, welche zuerst von Engel mann (38) beschrieben wurde. Man braucht dann nur ein kleines, mit der betreffenden Salzlösung getränktes BaumwoU- bäuschchen auf die eine oder andere Elektrode zu legen, so dass eine etwa der Breite der Glasröhrchen entsprechende Nervenstrecke davon bedeckt ist. Das ganze Präparat nebst den Elektroden bringt man zweckmässig in eine feuchte Kammer, um bei längerer Dauer des Ver- suches das Austrocknen der frei liegenden Nervenabschnitte zu ver- hüten. Der Muskel steht vermittels eines um eine Rolle gehenden Fadens mit einem ausserhalb der Kammer befindlichen Schreibstift in Verbindung, welcher die Gestaltveränderungen auf dem mit wechselnder Geschwindigkeit rotirenden Cylinder eines Kymographions zu ver- zeichnen gestattet. Bei Reizung mit schwachen Strömen beobachtet man schon nach wenigen Minuten eine deutliche Zunahme des Schliessungs- reizerfolges, wenn der Austritt des Stromes in der mit dem NaCl behandelten Nervenstrecke erfolgt. Die Zuckungen werden aber bald tetanisch, und nach kurzer Zeit kommt es bei jeder Schliessung des Stromes in der angedeuteten Richtung zu einem kräftigen Tetanus (Fig. 188), der anfangs bei der Oeffnung wieder vollständig verschwindet, in späteren Stadien der NaCl-Wirkung jedoch dauernd wird, womit natürlich allen weiteren Beobachtungen ein Ziel gesetzt ist. Zu einer Biedermann, Elektrophysiologie. 38


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