. 6' Die Ansicht, dass Eier und Samenfäden der höheren Algen sich genetisch von Schwärmzellen ableiten lassen, die sich nach entgegengesetzten Richtungen geschlechtlich ditferenzirt und allmäh- lich einen specifisch weiblichen und männlichen Habitus angenommen haben, lässt sich noch schlagender als durch die eben angestellte Ver- gleichung der einzelnen Algenfamilien an der kleinen Familie d e r V o 1 v o c i n e e n beweisen. Für die uns beschäftigende Frage sind die Volvocineen dadurch liesonders interessant und wichtig, dass hier einzelne Arten, die sich sonst in ihrem ganzen Aussehen ausse


. 6' Die Ansicht, dass Eier und Samenfäden der höheren Algen sich genetisch von Schwärmzellen ableiten lassen, die sich nach entgegengesetzten Richtungen geschlechtlich ditferenzirt und allmäh- lich einen specifisch weiblichen und männlichen Habitus angenommen haben, lässt sich noch schlagender als durch die eben angestellte Ver- gleichung der einzelnen Algenfamilien an der kleinen Familie d e r V o 1 v o c i n e e n beweisen. Für die uns beschäftigende Frage sind die Volvocineen dadurch liesonders interessant und wichtig, dass hier einzelne Arten, die sich sonst in ihrem ganzen Aussehen ausserordentlich ähn- lich sind, Pandorina morum, Eudorina elegans, Volvox globator, theils keine, theils eine deut- lich ausgeprägte Geschlechtsdifferenz der beiden Geschlechtszellen, theils ein vermittelndes Zwi- schenstadium erkennen lassen. Das ganze Ver- hältniss ist so beweisend, dass es sich wohl ver- lohnt, auf dasselbe noch etwas näher einzugehen. Pandorina morum, in der Literatur da- durch besonders bekannt geworden, dass Prings- heim (VII. 35) an dieser Art die Paarung zweier Schwärmsporen zuerst im Jahre 1869 entdeckt hat, bildet kleine Colonien von etwa 16 Zellen, die in eine gemeinsame Gallerte eingeschlossen sind. (Fig. 157 11). Jede Zelle trägt an ihrem vorderen Ende zwei Geissein, die über die Oberfläche der Gallerte hervorsehen und zur Fortbewegung dienen. Zur Zeit der geschlechtlichen Fortpflanzung zerfällt jede der sechzehn Zellen gewöhnlich in acht Zellen, die nach einiger Zeit frei werden und für sich allein lierumschwärmen (Fig. 157 111, IV). Die ovalen Schwärm- zellen, deren Körper grün ist mit Ausnahme des vorderen, etwas zuge- spitzten Endes, welches hyalin ist, einen rothen Pigmentfleck und zwei Geissein besitzt, sind nicht genau von gleicher Grösse. Hierin ist indessen ein Geschlechtsunterschied bei Pandorina nicht ausgeprägt. Denn wenn von zwei verschiedenen Colonien Schwärmzellen zusammenkommen, so bemerkt man in dem Gewimmel b


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