. Die Gartenwelt. Gardening. V, 40 Die Gaiteuwelt. 473 600 cbm sich beläuft. Dieses Rieselwasser ist aber sehr dünn, da der Wasserverbrauch in den Koch- und Waschküchen und den Badezellen der Anstalt sehr stark, man rechnet auf den Kopf der Insassen der Anstalt täglich 10 Kubikfufs, d. s. 270 1. Daher ist auch dies Rieselwasser fast ganz klar, wogegen das Berliner wie Jauche aussieht. Mit diesem Riesel- wasser werden die Kästen direkt berieselt, da durch das ganze Grundstück unterirdische Röhren gehen, die auch in die Rosenkästen führen und in jedem dieser Kästen die Be- rieselung ge


. Die Gartenwelt. Gardening. V, 40 Die Gaiteuwelt. 473 600 cbm sich beläuft. Dieses Rieselwasser ist aber sehr dünn, da der Wasserverbrauch in den Koch- und Waschküchen und den Badezellen der Anstalt sehr stark, man rechnet auf den Kopf der Insassen der Anstalt täglich 10 Kubikfufs, d. s. 270 1. Daher ist auch dies Rieselwasser fast ganz klar, wogegen das Berliner wie Jauche aussieht. Mit diesem Riesel- wasser werden die Kästen direkt berieselt, da durch das ganze Grundstück unterirdische Röhren gehen, die auch in die Rosenkästen führen und in jedem dieser Kästen die Be- rieselung gestatten. Diese Röhren laufen an der Stirnseite der Rosenkästen entlang und hier tritt durch einen Schieber das Wasser durch eine Längsrinne in den zu berieselnden Kasten, der durch einen kleinen Erddaram von dem Nach- barkasten getrennt ist. Bei jedesmaliger Berieselung läfst man den ganzen Boden etwa handhoch überfluten, so dafs die ausgepflanzten Rosen völlig im Rieselwasser stehen. Eine derartige Berieselung erfordert zehn Minuten Zeit, dann wird der Schieber geschlossen und der nächste Kasten berieselt. Die erste Berieselung erfolgt im Januar, zu welcher Zeit mit dem Treiben der ersten Rosen begonnen werden soll, und wird dann bei heiterem Wetter alle acht, bei regnerischem nur alle vierzehn Tage bis kurz vor der Blütezeit wiederholt. Da aber das Rieselwasser, \vie bereits erwähnt, stark verdünnt ist, wird etwa alle drei Wochen noch mit Kuhdünger nach- geholfen. Zur Zeit der Gründung der Gärtnerei waren etwa 400 Gefangene in Plötzensee, jetzt sind es deren 15â1900. Demgemäfs ist die Menge des Rieselwassers jetzt die oben angeführte sehr erhebliche, so dafs es Herrn Thiel nament- lich bei starkem Frost im Winter oft recht schwer fällt, das Rieselwasser zu verwerten. Trotz der leichten und häufig ausgeführten Berieselung verwendet Herr Thiel bedeutende Sorgfalt auf die Zube- reitung des Bodens. Die


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