. Die Reizbewegungen der Pflanzen. Plants. Veränderlichkeit des phototropischen Verhaltens. 165 Reaktion selbst den Ort an, an dem die Reizwirkungen beider Licht- quellen sich die Wage hielten (Abb. 54). Nun wurde die eine der beiden Lampen durch eine rotierende Scheibe mit Ausschnitten periodisch verdunkelt. Dadurch wurde die von der ,,intermittierenden" Lichtquelle ausgehende phototropische Wirkung verringert, und der Scheitelungspunkt rückte nach ihr hin. Berechnete man die in gleicher Zeit auf die unentschieden ge- bliebenen Pflänzchen von beiden Seiten fallenden Lichtmengen, so fand


. Die Reizbewegungen der Pflanzen. Plants. Veränderlichkeit des phototropischen Verhaltens. 165 Reaktion selbst den Ort an, an dem die Reizwirkungen beider Licht- quellen sich die Wage hielten (Abb. 54). Nun wurde die eine der beiden Lampen durch eine rotierende Scheibe mit Ausschnitten periodisch verdunkelt. Dadurch wurde die von der ,,intermittierenden" Lichtquelle ausgehende phototropische Wirkung verringert, und der Scheitelungspunkt rückte nach ihr hin. Berechnete man die in gleicher Zeit auf die unentschieden ge- bliebenen Pflänzchen von beiden Seiten fallenden Lichtmengen, so fand man, daß sie stets gleich waren. Das heißt, die Reizwi rkung des Lichtes war wie an der Reizschwelle, so auch bei langer Ein- wirkung proportional dem Produkt aus Beleuchtungsintensität und Belichtungszeit. Dasselbe Ergebnis ist für das menschliche Auge s eit langem als T a 1 b o t sches Gesetz bekannt. Nur muß der Wechsel von Licht und Dunkelheit sehr schnell vor sich gehen, wenn ein ein- heitlicher Gesichtseindruck erzielt werden soll, wäh- rend für die Pflanze noch ein alle 45 Minuten er- folgender Wechsel nicht die Grenze zur Erzeugung eines Durchschnittsreizwertes darstellte. Dies gilt aller- dings nur für geringe Hellig- keiten. Bei größeren wird die Grenze, bis zu der das Talbotsche Gesetz gilt, sowohl für die Pflanze wie für das Auge nach höheren Frequenzen hin verschoben. In diesen Versuchen wurde aus dem Ausbleiben der Reaktion an einer bestimmten Stelle zwischen der periodisch ver- dunkelten und der konstanten Lichtquelle geschlossen, daß der Reiz- wert beider oder die durch sie bewirkte Erregung gleich stark war. Die unterbrochene, also kürzer einwirkende Beleuchtung mußte dabei ent- sprechend intensiver genommen werden als die dauernde, um deren Wirkung auszugleichen. Damit ist der Beweis für den aufgestellten Satz, daß ein kurzer Reiz, um dieselbe Wirkung zu haben, stärker sein muß als ein langer aber schwacher, auch für solche Reize erbrac


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