New Yorker medizinische Monatsschrift . hin nur einer Minderzahl unter den Menschen überhaupt, nureiner kleinen Anzahl unter den Mitgliedern unseres Standes zuerreichen vergönnt ist. Nicht nur, dass Sie dieses Alter erreichthaben im Besitz einer körperlichen und geistigen Frische, umdie Sie mancher Jüngere beneiden könnte, und die es Ihnen fastlächerlich erscheinen lassen muss, dass Sie überhaupt alt gewor-den seien. Abgesehen davon findet Sie der heutige Tag in einerStellung nicht nur innerhalb ärztlicher Kreise, sondern auch ge-genüber Ihren Mitbürgern, ja ich möchte sagen, innerhalb dergebi


New Yorker medizinische Monatsschrift . hin nur einer Minderzahl unter den Menschen überhaupt, nureiner kleinen Anzahl unter den Mitgliedern unseres Standes zuerreichen vergönnt ist. Nicht nur, dass Sie dieses Alter erreichthaben im Besitz einer körperlichen und geistigen Frische, umdie Sie mancher Jüngere beneiden könnte, und die es Ihnen fastlächerlich erscheinen lassen muss, dass Sie überhaupt alt gewor-den seien. Abgesehen davon findet Sie der heutige Tag in einerStellung nicht nur innerhalb ärztlicher Kreise, sondern auch ge-genüber Ihren Mitbürgern, ja ich möchte sagen, innerhalb dergebildeten Klassen der Bevölkerung überhaupt, die im höchstenGrade ehrenvoll ist und die wohl auch die weitgehendstenWünsche und Bestrebungen eines Mannes zu befriedigen imStande sein sollte. 306 NEW YORKER MEDICINISCHE MONATSSCHRIFT. Dafür, dass die Deutsche Medicinische Gesellschaft nicht zu-rückstellen wollte, wenn es galt, Ihren Ehrentag zu feiern, dafürbedarf es kaum einer Erklärung. Sie sind seit langen Jahren Mit-. PROF. A. JACOBI. glied der Gesellschaft und der Präsident gewesen; Sie haben anden Versammlungen oft theilgenommen, nicht als stummer Zu-hörer, sondern wie gewöhnlich fruchtbar und anregend eingrei-fend und theilnehmend; allein Ihre Beziehungen zu den Mitglie- NEW YORKER MEDICINISCHE MONATSSCHRIFT. 307 dem sind viel weitgehendere gewesen. Vielen von uns, die gleichIhnen ihre Erziehung und ärztliche Ausbildung in Deutschlanderhalten haben, sind Sie in vieler Hinsicht Vorbild, Führer undRathgeber gewesen. Sie hatten es früh verstanden, sich in diehiesigen Verhältnisse hineinzufinden und hineinzuleben, ohneIhren Character als Deutscher aufzugeben. Dadurch sind Sieim Stande gewesen, deutscher Medicin und deutschen Aerzteneine würdige Stellung zu verschaffen und uns Allen in mancherWeise nützlich und förderlich zu sein. Eine grössere Anzahlunserer Mitglieder sind hier aufgewachsen und haben ihre Bil-dung ganz oder theilweise hier sich erwo


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