. Lehrbuch der Intoxikationen . ieder- und Drüsenhaaren, welche Fig- 124. zur Erkennung von Blatt-fragmenten von Wichtigkeitsind. Mikrochemisch lässtsich in solchen Fragmentennachweisen, dass das seinen Sitz inden unteren Zellen der Haareund den benachbarten Ober-hautzellen, und zwar in derPlasmaflüssigkeit gelöst, hat.— Da fast alle Länder, welchegeographisch dazu geeignetsind, Tabak bauen, ist dieProduktion dieser giftigenDroge eine ganz enorme. DerVerbrauch an Tabak betrug allein in Deutschland für das Jahr 1900schon 82 Millionen Kilo und ist seitdem bereits auf 100 Millione


. Lehrbuch der Intoxikationen . ieder- und Drüsenhaaren, welche Fig- 124. zur Erkennung von Blatt-fragmenten von Wichtigkeitsind. Mikrochemisch lässtsich in solchen Fragmentennachweisen, dass das seinen Sitz inden unteren Zellen der Haareund den benachbarten Ober-hautzellen, und zwar in derPlasmaflüssigkeit gelöst, hat.— Da fast alle Länder, welchegeographisch dazu geeignetsind, Tabak bauen, ist dieProduktion dieser giftigenDroge eine ganz enorme. DerVerbrauch an Tabak betrug allein in Deutschland für das Jahr 1900schon 82 Millionen Kilo und ist seitdem bereits auf 100 Millionen Kilogewachsen. Nur ein Land der Erde ist uns darin über, nämlich dieVereinigten Staaten von Nordamerika, welche jährlich 220 MillionenKilo Tabak verbrauchen. Chemisches. Das Nikotin C^oHi^Na ist 1904 von A. Pictet &A. Rotschy synthetisch dargestellt und damit die lange Reihe vonArbeiten über die Struktur desselben im Sinne Pinners abgeschlossenworden. Es ist ein Pyridin-Methyl-Pyrrolidin: CH HoC CH9 HoC CHq CH. Oberseite Unterseite des Tabakblattes. HC HC CH H,C CH CH, HC N Pyridin NICH3 Methylpyrrolidin c- -CH CH, HC\ /^^^ N NCH, Nikotin Das zunächst gewonnene Nikotin war inaktiv. Durch Spaltung des-selben mittels Weinsäure entstand 1-Nikotin, dessen sämtliche Kon-stanten mit denen des natürlichen, ebenfalls linksdrehenden Nikotinsübereinstimmten. Ausserdem wurde d-Nikotin gewonnen. Diese drei ver-schiedenen Nikotine wirken nicht identisch. Das gewöhnliche Nik. ist infrischem Zustande eine farblose, leicht bewegliche Flüssigkeit, die sich inWasser, Alkohol, Aether, fetten Oelen leicht löst. Es besitzt ausgesprochenbasische Eigenschaften. Den Wasserstoflfsäuren gegenüber verhält sichdas Nikotin zweibasisch, den Sauerstoffsäuren gegenüber einbasisch;daher hat das salzsaure Salz die Formel C^qHi4N2(HC1)2 und dasschwefelsaure die Formel (C^oH^4N2)2H2SO^. Die besten Krystalle 1062 Nervengifte. bildet das weinsaure Salz CJQH.■^J^^{CJi^^0^)2 ~\~^^2^ ■&g


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