. Die Gartenwelt . Gartenhäuser. blühender Städte. Wenn auch der Krieg hier kräftig auf- geräumt hat mit bisher unkultiviertem, der Bauspekulation dienendem Ackerland, so finden wir doch auf alten Ziegel- flächen, Sand- und Kiesgruben, an Wege- und Eisenbahn- böschungen noch große Unkrautwüsteneien, um die sich kein Mensch kümmert, und von denen der Wind die leichtsamigen Unkrautgewächse in die Felder und Gärten der näheren und weiteren Umgebung verbreitet. Fleißige und saubere Garten- kultur wird gegen diese übelwollenden Geschenke des sonst so wohltätig auf den Pflanzenwuchs wirkenden Windes


. Die Gartenwelt . Gartenhäuser. blühender Städte. Wenn auch der Krieg hier kräftig auf- geräumt hat mit bisher unkultiviertem, der Bauspekulation dienendem Ackerland, so finden wir doch auf alten Ziegel- flächen, Sand- und Kiesgruben, an Wege- und Eisenbahn- böschungen noch große Unkrautwüsteneien, um die sich kein Mensch kümmert, und von denen der Wind die leichtsamigen Unkrautgewächse in die Felder und Gärten der näheren und weiteren Umgebung verbreitet. Fleißige und saubere Garten- kultur wird gegen diese übelwollenden Geschenke des sonst so wohltätig auf den Pflanzenwuchs wirkenden Windes durch hohe Mauern und dichte lebende Hecken nicht geschützt. Eine einzige vernachlässigte Ackerparzelle genügt, um eine ganze Feldflür auf diese Weise zu verunkrauten. Wir finden so eine leicht begreifliche Erklärung für die rasche Begrünung der Gartenwege bei genügender Bodenfeuchtig- keit. Ungenütztes reifes Gras von Höhenrücken, Bergen, Wald, Feld und Flur sendet so durch die Luftbewegung seinen jahrelang keimkräftig bleibenden Samen über Täler und Höhen in die sauber gehaltenen Vorgärten der Stadt. Eine dankbarere Aufgabe für die Feldschutzbeamten gibt es nicht als den Schutz der Bodenkultur gegen das Unkraut. Es muß eine gesetzliche Handhabe geschaffen werden, das Heran- reifen des Samens der lästigsten Unkräuter, Ackersenf, Disteln, Quecken, Melde, Hahnen- fuß usw., in größerem Umfange zu ver- hindern. Zwar bestehen hier und da schon Polizeiverordnungen, die in Bezug auf Wucherung einzelner Unkräuter (Kleeseide, Disteln) dem Grundstücksbesitzer mit Strafe drohen, wenn er diese Unkräuter nicht zeitig von seinen Kulturflächen entfernt. Nur wenn die Behörden hier mit aller Strenge vorgehen und zeitig, bei nachlässiger Wirtschaft selbst auf Kosten der Säumigen, der Vermehrung der lästigen Unkräuter auf den Leib rücken, kann von einem allgemeinen, wirksamen Schutz gegen diese Plage gesprochen werden. Die Feldhüter haben regelm


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