. Die Gartenwelt. Gardening. IV, Die G a r t e n w e 11. 363 in erster Linie auch jedem Mitmenschen selbst zugestandenen gleichen Daseinsberechtigung gegenüber der Sklaverei und gezwungenen Abhängigkeit früherer Zeiten liegt das Wesen unseres Zeitgeistes. Die Endziele eines jeden Zeitgeistes pflegen schnell Gemeingut zu werden, während die Wege, die zu dem Ziele führen, vergessen, oder nur von Einzelnen wieder und wieder gegangen werden. So ist denn die Liebe zur Natur im weitesten Sinne heute Gemeinbesitz aller Zeit- genossen, nicht so die Kenntnis der zur Liebe führenden im Garten in ein geg


. Die Gartenwelt. Gardening. IV, Die G a r t e n w e 11. 363 in erster Linie auch jedem Mitmenschen selbst zugestandenen gleichen Daseinsberechtigung gegenüber der Sklaverei und gezwungenen Abhängigkeit früherer Zeiten liegt das Wesen unseres Zeitgeistes. Die Endziele eines jeden Zeitgeistes pflegen schnell Gemeingut zu werden, während die Wege, die zu dem Ziele führen, vergessen, oder nur von Einzelnen wieder und wieder gegangen werden. So ist denn die Liebe zur Natur im weitesten Sinne heute Gemeinbesitz aller Zeit- genossen, nicht so die Kenntnis der zur Liebe führenden im Garten in ein gegenseitiges Verhältnis. Je nach dem geistigen Verhalten des Menschen zur Pflanze und im weiteren Sinne zur Natur gestaltet sich der Garten in Inhalt und Form verschieden. Auf Grund der neuen Weltanschauung kann dies Verhalten nur auf Gleichberechtigung beruhen. Im Gegensatz zum unbewufst natürlichen Ur-Garten und zum Kunstgarten der herrschsüchtigen Kulturzeit entspricht der neuen Weltanschauung nur der bewufst natürliche, der in Liebe zur Natur und nach den Gesetzen seines organischen. Herzoglicher Garten zu Gotha (Kunslgarten). Vom Verfasser für die „Gartenwelt" photographisch aulgenommen. Naturgesetze. Die Grundlage für alle Gestaltungen des menschlichen Schafi^ens im Sinne dieses Zeitgeistes ist aber die Kenntnis der wichtigsten Naturerscheinungen und ihres Zusammenhanges, ihrer Wirkung und Ursache: so auch für den Garten neben der Liebe zur Natur die Kenntnis ihrer Werdegesetze. Durch die Stellung, welche der Mensch sich in unserer Zeit in der Natur angewiesen hat, wird die Gegen- übersetzung von „Mensch" und „Natur" als zwei verschiedenen, oft ohne tiefere Bedeutung gebrauchten Persönlichkeitsbegriffen hinfällig und unmöglich. Die Persönlichkeiten Mensch und Natur gehen beide auf in dem einen göttlichen Geschöpf: „Natur". Unser Garten ist, wie zu allen Zeiten, „Pflanzen- zucht durch Menschenhand": Mensch und Pflanze tr


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