. Die Entwickelungsmechanik der Nervenbahnen im Embryo der Sa?ugetiere. — 28 — deshalb ist jetzt ausgemacht, daß es in der Epidermis Substanzen gibt, die die genannte Nervenreaktion geben, ohne Nerven zu sein. Es ist daher die Frage berechtigt, weshalb solche vergoldeten Dinge, wenn sie, anstatt vor der Epidermis zu liegen, nur innerhalb derselben verlaufen, Nerven seien? Zur Beantwortung dieser Frage werden also noch andere Ver- hältnisse in Erwägung zu ziehen sein. In Fig. III ist unter R die Nervenverzweigung in der Epidermis wie sie Retzius (14) Bd. IV Taf. 15 Fig. / gibt, kopiert. Derarti


. Die Entwickelungsmechanik der Nervenbahnen im Embryo der Sa?ugetiere. — 28 — deshalb ist jetzt ausgemacht, daß es in der Epidermis Substanzen gibt, die die genannte Nervenreaktion geben, ohne Nerven zu sein. Es ist daher die Frage berechtigt, weshalb solche vergoldeten Dinge, wenn sie, anstatt vor der Epidermis zu liegen, nur innerhalb derselben verlaufen, Nerven seien? Zur Beantwortung dieser Frage werden also noch andere Ver- hältnisse in Erwägung zu ziehen sein. In Fig. III ist unter R die Nervenverzweigung in der Epidermis wie sie Retzius (14) Bd. IV Taf. 15 Fig. / gibt, kopiert. Derartige Figuren mit rekurrenten Nerven gibt Retzius und geben auch andere Autoren und die germinativum, die etwa 0,01 mm hocii sein dürfte, sich einmal geteilt haben. Das bedingt, daß entweder täglich Millionen von Hautnerven abreißen müssen, oder daß die Nerven ebenso rasch wachsen wie die Epidermis, denn wenn die Epidermiszellen an den Nerven vorbei wüchsen, müßten pinsel- förmige Ausstrahlungen der Nerven entstehen, was nicht beobachtet wird. Die Möglichkeiten für die Rechtfertigung der üblichen Deutung sind folgende: 1) das Abreißen wird so langsam erfolgen können, daß der Vorgang insen- sibel wird, aber jedenfalls müßte dann Reiben oder Falten der Haut zur phitzliclien Zerreißung sehr vieler Nerven, also zu Schmerz oder besonderen Empfindungen führen, was nicht zutrifft. Da die Epidermis, um sich voll- ständig zu erneuen, wochenlang wachsen muß, sollten ganze Folgen zer- rissener Nervenstämme übereinander liegen, ticiui die Golgi-Methode färbt inuner nur tote oder totfaule Nervensubslaiiz. Das zeigt sich hier aber. Fig. III. Lehrbücher vielfach, sodaß obige Figur als Typus des Verhaltens genommen wer- den kann. Die Epidermis wächst nicht unbedeutend. Das bezeugt die Vernix caseosa der Neugeborenen, das rasche Weichwerden harter Hände und Schwielen bei entsprechender Scho- nung, die Häutung nach Scharlach, die rasche Er- gänzung oberflächli


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