. Denkschriften - Österreichische Akademie der Wissenschaften. 682 Dr. V. Vouk, Plasmodien nur einen Augenblick in einen Raum, der nur schwach nach Ammoniak riecht, so findet man alles Protoplasma platt ausgebreitet, zerflossen. Unter dem Mikroskop erscheint es dabei umgewandelt in eine große Zahl gefärbter Tropfen, die auch nach längerer Aufbewahrung nicht wieder zusammenfließen und keine Bewegung zeigen.« Diese Beobachtung kann ich bestätigen und einigermaßen auch vervoll- ständigen. Wenn man nur einige Tropfen von konzentriertem Ammoniak unter die Petrischale, in welcher sich die Plasmodien


. Denkschriften - Österreichische Akademie der Wissenschaften. 682 Dr. V. Vouk, Plasmodien nur einen Augenblick in einen Raum, der nur schwach nach Ammoniak riecht, so findet man alles Protoplasma platt ausgebreitet, zerflossen. Unter dem Mikroskop erscheint es dabei umgewandelt in eine große Zahl gefärbter Tropfen, die auch nach längerer Aufbewahrung nicht wieder zusammenfließen und keine Bewegung zeigen.« Diese Beobachtung kann ich bestätigen und einigermaßen auch vervoll- ständigen. Wenn man nur einige Tropfen von konzentriertem Ammoniak unter die Petrischale, in welcher sich die Plasmodien befinden, bringt, so sterben diese fast momentan unter der bekannten Erscheinung des Hyalinwerdens des Protoplasmas ab. Nach dem Benetzen der Plasmodien mit einer verdünnten Lösung von Ammoniak (1 : ) sterben die Plasmodien auch ab, aber erst nach etwa 5 bis 10Minuten. Dabei zeigen sie ganz ein eigen- tümliches Verhalten. Die Stränge werden hyalin, blasenartig aufgetrieben, und zwar verwandelt sich ein jeder Strang in eine Kette solcher blasenartigen Aufblähungen (Fig. 11), die schließlich nach etwa 5 Minuten Fie. Nekrobiosis der Plasmodien in einer verdünnten Ammoniaklösung (1 : ). zerfließen. Dieses Stadium können wir auch als Nekrobiose betrachten, wenn wir auch nicht in der Lage sind, die Erscheinung irgendwie deuten zu können. In einer sehr verdünnten Ammoniaklösung (1 : ) tritt die früher erwähnte auffällige Yakuolisation des Plasmas auf. In dieser verdünnten Ammoniaklösung können die Plasmodien etwa 48 Stunden aushalten, doch sterben sie auch in dieser Konzentration unter den beschriebenen Erschei- nungen ab. Es zeigt sich nun in allen diesen Experimenten in Übereinstimmung mit Molisch, daß der Tabak- rauch und seine Komponenten die mannigfaltigen Störungen im Lebensgetriebe des Plasmodiums hervor- rufen. IX. Das Verhalten der Plasmodien in hypo- und hypertonischen Flüssigkeiten. Das Studium des Verhaltens der Plasmod


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