. Die Gartenwelt . Blick über den Friedrichsweiher nach dem Kinderspielplatz Zweckmäßigkeits- und bevorzugte architektonische Prinzip, die Zerstüdcelung größerer Anlagen in mehrere, nach ihrer Zweckbestimmung abgesonderte Teile oder „Gartenräume" könnte leicht zur Einseitigkeit und noch viel eher, wie die Lenne-Meyer'sche Lehre, zum Schematismus, vor allem aber zu einem weitgehenden Abhängigkeitsverhältnis zur Architektur führen. In letzterer Beziehung hat man's ja schon herrlich weit gebracht. Wie die dekorative Malerei und Plastik und das Kunstgewerbe, so soll auch die Gartenkunst der H
. Die Gartenwelt . Blick über den Friedrichsweiher nach dem Kinderspielplatz Zweckmäßigkeits- und bevorzugte architektonische Prinzip, die Zerstüdcelung größerer Anlagen in mehrere, nach ihrer Zweckbestimmung abgesonderte Teile oder „Gartenräume" könnte leicht zur Einseitigkeit und noch viel eher, wie die Lenne-Meyer'sche Lehre, zum Schematismus, vor allem aber zu einem weitgehenden Abhängigkeitsverhältnis zur Architektur führen. In letzterer Beziehung hat man's ja schon herrlich weit gebracht. Wie die dekorative Malerei und Plastik und das Kunstgewerbe, so soll auch die Gartenkunst der Herr- schaft der Baukunst unterworfen, „in das alte, natür- liche Verhältnis zur Baukunst zurückgeführt" werden. Zu diesem Zwecke und zur Behebung des Mangels an gartenkünstlerischer Bildung hat man die Einrichtung von Gartenkunstklassen auf technischen Hochschulen, hier in Düsseldorf auf der Kunstgewerbeschule, für nötig befunden und hat hiermit unseren, jetzt durch die Lehrpläne und Lehr- mittel so vervollkommneten höheren Gartenbauschulen ein Armutszeugnis, den ausgesucht tüchtigen Lehrkräften ein Miß- trauensvotum ausgestellt. Mögen immerhin Auswüchse und mangelhafte Leistungen in der Gartenkunst die heutige Gegenströmung rechtfertigen, so ist doch gegen den Mangel an gartenkünstlerischer Bildung, welche man auf unseren Lehranstalten genügend erlangen kann, entschieden Verwahrung einzulegen. Es ist nicht zu bestreiten, daß manche lächer- lidie Gartenschöpfung die Kritik selbst des gebildeten Laien herausgefordert und unsere Kunst in Mißkredit gebracht hat. So z. B. sah ich nach vielen Jahren eine Provinzialstadt wieder, welche man ungemein verschönert zu haben glaubte. Gewiß ! Zwei Fabrikschlote verunzierten ein idyllisches Wiesen- tal und beräucherten je nach Windrichtung den einzigen bewaldeten Höhenzug in unmittelbarer Nähe der Stadt, oder diese selbst. Um den Marktbrunnen war eine „Anlage" entstanden, welche man wegen
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