Einführung in die Biologie (1912) Einführung in die Biologie einfhrungindie00maas Year: 1912 14 Erstes Kapitel. (Hippuris). Die Ansatzstellen der Blätter eines Quirls liegen auf einem Kreis, und von einem Kreis zum nächsten kommt man nur durch einen Sprung. Das ist nun die Blattanordnung, die den Blüten in den aller- meisten Fällen zukommt. Die Blütenteile der Tulpe stehen in fünf drei- gliedrigen Kreisen; zwei Kreise entfallen auf die Hülle, zwei auf die Staub- blätter, einer auf die Fruchtblätter. Die Primelblüte ist aus vier Kreisen aufgebaut; Kelch, Krone, Staub- und Fruchtblätter bilden


Einführung in die Biologie (1912) Einführung in die Biologie einfhrungindie00maas Year: 1912 14 Erstes Kapitel. (Hippuris). Die Ansatzstellen der Blätter eines Quirls liegen auf einem Kreis, und von einem Kreis zum nächsten kommt man nur durch einen Sprung. Das ist nun die Blattanordnung, die den Blüten in den aller- meisten Fällen zukommt. Die Blütenteile der Tulpe stehen in fünf drei- gliedrigen Kreisen; zwei Kreise entfallen auf die Hülle, zwei auf die Staub- blätter, einer auf die Fruchtblätter. Die Primelblüte ist aus vier Kreisen aufgebaut; Kelch, Krone, Staub- und Fruchtblätter bilden je einen fünf- gliedrigen Quirl. Wenn Blätter in der Blüte vereint wachsen, sind es in erster Linie Glieder des gleichen Kreises. Doch können auch ver- schiedene Kreise sich vereinigen, wie so häufig Krone und Staubblätter (Primel, Flieder), und sämtliche Kreise bei der Bildung des unterstän- digen Fruchtknotens. Aufeinander folgende Kreise pflegen miteinander abzuwechseln, d. h. die Blätter des zweiten Quirls stellen sich in die Lücken zwischen den Blättern des ersten. Beim Flieder z. B. sind die Laubblattpaare, von oben betrachtet, miteinander gekreuzt; beim Wacholderzweig, bei der Tulpenblüte sind die dreigliedrigen Quirle so gegeneinander gedreht, daß immer die Blätter des dritten Quirls über denen des ersten stehen. Bei Laubblättern wird auf diese Weise am auf- rechten Sproß die Beschattung, wenn das Licht von oben kommt, ver- mindert. In der Blütenhülle wird jede Lücke zwischen den Gliedern des einen Kreises durch ein Blatt des anderen Kreises ausgefüllt, die Schutz- wirkung der Hülle ge- - h^ ir -kr steigert, und im Blüten- innern wird der Raum vollkommen ausgenutzt. Auf Querschnitten durch Knospen stellen sich die Lagerungsverhältnisse oft sehr übersichtlich dar (Fig. 8 a). Ein schematisierter Querschnitt wird als Grund- riß (Diagramm) bezeichnet. Der Grundriß ist häufig eine Vereinigung mehrerer Quer- schnitte (Fig. 8b); ein un-


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