. Denkschriften - Österreichische Akademie der Wissenschaften. Kristalltrachten des Zinnsteines. 593 Böhmen-Sachsen. Die Behandlung von Zinnsteinen böhmisch-sächsischer Fundorte leidet an dem fast völligen Mangel von Einzelkristallen. Mehrere große Sammlungen lieferten nur drei Stufen mit meßbaren Kristallen. Schein- bare Einzelindividuen, welche bei genauerem Zusehen eingeschaltete Zwillingslamellen zeigten, blieben zur Vermeidung prinzipieller Fehler von der Messung ausgeschlossen. Auch die Lage der Zwillinge, immer mit versenkten Köpfen, also ohne Spitzenentwicklung, war einer einwandfreien
. Denkschriften - Österreichische Akademie der Wissenschaften. Kristalltrachten des Zinnsteines. 593 Böhmen-Sachsen. Die Behandlung von Zinnsteinen böhmisch-sächsischer Fundorte leidet an dem fast völligen Mangel von Einzelkristallen. Mehrere große Sammlungen lieferten nur drei Stufen mit meßbaren Kristallen. Schein- bare Einzelindividuen, welche bei genauerem Zusehen eingeschaltete Zwillingslamellen zeigten, blieben zur Vermeidung prinzipieller Fehler von der Messung ausgeschlossen. Auch die Lage der Zwillinge, immer mit versenkten Köpfen, also ohne Spitzenentwicklung, war einer einwandfreien Behandlung hinderlich. Die früher dargestellte Verzerrungskonstruktion konnte nicht angewendet werden. Im Folgenden sind die Trachten nach Fundorten geordnet dargestellt. Sehlaggenwald. Tracht I. Mineralogisches Institut der Universität Wien, 4430. Die kleine Stufe trägt auf eisenschüssigem, schlechten Quarz drei Kristalle. Nur der dunkelschwarz- braune Kristall,1 ähnlich einer starkgewölbten Linse, war meßbar. Er ist ziemlich groß, doppelendig und. macht den Eindruck, als wäre ein rundum ausgebildeter Kristall mit einer ziemlich tief angeschnittenen 101 auf der Unterlage befestigt. Beobachtete Flächen sind 100, 110, 210, 320, 101, 111, 001. Das beige- gebene Bild des Kristalles (Fig. 17) verrät deutlich eine Wachstumszunahme an der freien Oberfläche. Fig. 110 verschwindet vollständig, 110 wird sehr klein. Die große Stufe auf der 011, desgleichen jene auf 101 wurde bei der Messung vernachlässigt (abgetragen gedacht). Das Kantenmittel 101 — 111 (S) war, wie zu erwarten, zu klein. Die infolge dessen angewendete Verzerrungskonstruktion hätte aber bei der sonst üblichen Auswertung im Kopfbild infolge der großen Breite von 100 die 110 völlig zum Verschwinden gebracht. Nachdem aber niemals, nicht einmal im ver- zerrten Kristall die 110 vollständig fehlt, muß wohl von dieser, als dem konstant Gegebenen, ausgegangen werden. Ihre geringe Breite in Ve
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