. Die Gartenwelt. Gardening. 242 Die Gartenwe lt. XVI, 18 Lagen hineinpaßt. Ja, selbst wenn bei der Sortenwahl Miß- griffe begangen wurden, rächen sich diese Obstarten nur selten durch völliges Versagen; sie bringen wenigstens ab und zu mäßige Ernten. In dieser Beziehung ist der Kirschbaum viel eigenwilliger. Paßt ihm der Boden, sagt die Lage zu, so trägt er jährlich und reich, wenn nicht, ist der Mißerfolg so, wie er vollkommener nicht sein kann. Das hängt natürlich vom Experimentieren ab, um so mehr, als der Kirschbaum so präzise in seinen Anforderungen an Lage und Boden ist, daß der Sachver


. Die Gartenwelt. Gardening. 242 Die Gartenwe lt. XVI, 18 Lagen hineinpaßt. Ja, selbst wenn bei der Sortenwahl Miß- griffe begangen wurden, rächen sich diese Obstarten nur selten durch völliges Versagen; sie bringen wenigstens ab und zu mäßige Ernten. In dieser Beziehung ist der Kirschbaum viel eigenwilliger. Paßt ihm der Boden, sagt die Lage zu, so trägt er jährlich und reich, wenn nicht, ist der Mißerfolg so, wie er vollkommener nicht sein kann. Das hängt natürlich vom Experimentieren ab, um so mehr, als der Kirschbaum so präzise in seinen Anforderungen an Lage und Boden ist, daß der Sachverständige von vornherein mit Sicherheit Erfolg und Mißerfolg voraussagen kann. Das gleiche bei einer Apfel- oder Birnpflanzung zu sagen, wäre mindestens bei der Hälfte aller Fälle voreilig! Freilich darf man nicht nach Art vieler unserer Fachschriften summarisch verfahren, denn der Kirschbaum ist das Produkt aus drei verschiedenen botanischen Arten, der Vogelkirsche. Dunkelfrüchtige, rauhborkige und glatte, silberrindige Wildvogelkirschunterlagen. Originalaufnahme für die „Gartenwelt (Prunus avium), Weichsel (Pr. caproniana), Sauerkirsche (Pr. CerasusJ, unter minderer Beeinflussung durch weitere Arten; und jede stellt ihre fest umrissenen Ansprüche. Das ist ja nun auch bei der Birne (Blutmischung verschiedener Pirus) und vornehmlich dem Apfel der Fall. Aber bei keiner Obstart hat sich der Charakter der im Blute vorherrschenden botanischen Form so herrschend erhalten, als bei der Kirsche; weniger dem Aeußern nach, sondern vielmehr gemäß den Ansprüchen an die Vegetationsverhältnisse, sowie in ihrem Verhalten zur Unterlage. So sind alle echten Süßkirschen, also die geraden Nach- kömmlinge von der Vogelkirsche, am dankbarsten auf Vogel- kirsche, die echten Weichsein auf Sauerkirsche. Bastarde zwischen Süßkirsche und Weichsel, die Süßweichsein und Glaskirschen, verhalten sich aber recht wechselnd, gedeihen je nachdem, ob sie mehr Weichselblut haben


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