. Biologisches Zentralblatt. Biology. 552 Neelsen, Neuere Ansichten über die Systematik der Spaltpilze. bei den schraubenförmigen Fäden resultiren durch die fortgesetzte Teilung neben den Coccen und Bacillenforraen noch mehr oder weni- ger gebogene Stücke, die also dem Cohn'schen Genus Vibrio oder Spirilhmi entsprechen würden (Fig. 10). Damit ist aber die Zahl der möglichen Formverschieden- heiten noch lange nicht erreicht. Wir sehen bei derselben Art von Bacterien je nach den äußern Verhältnissen Schwärmzustände in verschiedenen Formen (Coccen, Bacillen, Spirillen, Spirochaeten) und gallertbi


. Biologisches Zentralblatt. Biology. 552 Neelsen, Neuere Ansichten über die Systematik der Spaltpilze. bei den schraubenförmigen Fäden resultiren durch die fortgesetzte Teilung neben den Coccen und Bacillenforraen noch mehr oder weni- ger gebogene Stücke, die also dem Cohn'schen Genus Vibrio oder Spirilhmi entsprechen würden (Fig. 10). Damit ist aber die Zahl der möglichen Formverschieden- heiten noch lange nicht erreicht. Wir sehen bei derselben Art von Bacterien je nach den äußern Verhältnissen Schwärmzustände in verschiedenen Formen (Coccen, Bacillen, Spirillen, Spirochaeten) und gallertbildende Ruhezustände bald in den Formen gewöhnlicher Coccen- bezw. Bacterien- zooglöen, bald in andern bei der Cohn'schen Einteilung überhaupt nicht berücksichtigten Ge- stalten, als Myconostoc-, als Clathrocystis-Form, als ühroococcus-ähn- liches Gebilde auftreten, kurz wir finden eine Mannigfaltigkeit der äußern Erscheinung, welche dem Blicke des Beobachters zunächst nicht wie der Formenkreis einer einzigen Pflanze, sondern wie Ent- wicklungsstadien ganz verschiedener kaum in verwandtschaftlichen Beziehungen stehender Pflanzenarten sich darstellte1). Dass die von ihm aufgestellte Einteilung, welche er ja selbst nur als provisorische bezeichnet hatte, den Fortschritten der Bacterien- forschung gegenüber unzureichend sei, wurde von Colin selbst sehr bald erkannt, und er stellte deshalb schon drei Jahre später ein neues erweitertes System auf (Beiträge zur Biologie d. Pflanzen I. 3. S. 202), in welchem er die Spaltalgen und Spaltpilze als große ge- meinsame Familie der Schizophyten unterbrachte. Dass eine solche Vereinigung chlorophyllhaltiger und chlorophyllloser Organismen we- gen der auffallenden morphologischen Aehnlichkeiten in der Anord- nung und Form der Zellen sowie in den Wachstums- und Vermeh- rungsvorgängen wol berechtigt sei, wird wol niemand leugnen können. Und doch bildete dieselbe wol das Haupthinderniss für eine weitere Verbreitung dies


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