. Das Leben der Griechen und Römer : nach antiken Bildwerken. litairisch geschulten Volke fast auf allen Gebietenseiner Thätigkeit eigen war, verfolgen sie bei der Anlage der Wegenur den einen Zweck, möglichst direct zu bauen, in möglichst geraderLinie die beiden Zielpunkte der Strasse mit einander in Verbindung zusetzen. Das gemüthliche Anschliessen an die natürlichen Boden-verhältnisse hört auf, und anstatt sich den letzteren zu fügen, sucht sieder Römer vielmehr zu beherrschen und zu bewältigen. Wo sichBerge entgegenstellen werden sie durchbrochen; wo eine Senkung desBodens die gleichmässig


. Das Leben der Griechen und Römer : nach antiken Bildwerken. litairisch geschulten Volke fast auf allen Gebietenseiner Thätigkeit eigen war, verfolgen sie bei der Anlage der Wegenur den einen Zweck, möglichst direct zu bauen, in möglichst geraderLinie die beiden Zielpunkte der Strasse mit einander in Verbindung zusetzen. Das gemüthliche Anschliessen an die natürlichen Boden-verhältnisse hört auf, und anstatt sich den letzteren zu fügen, sucht sieder Römer vielmehr zu beherrschen und zu bewältigen. Wo sichBerge entgegenstellen werden sie durchbrochen; wo eine Senkung desBodens die gleichmässige Fortführung des Weges zu verhindern droht,wird dieselbe durch Dämme und Steinbauten ausgeglichen; wo tiefeThalgründe oder reissende Ströme die einmal eingeschlagene Richtungdurchschneiden, werden sie mit kühnen Bögen überbrückt, die in vielenFällen noch heut das Staunen der Nachwelt erregen, obschon unsereNeuzeit in allen technischen und insbesondere in den mechanischen RÖMISCHER WEGEUAU: GROTTI-. DES — DIE \JA AlPIA. 443. wie wissenschaftlichen Hülfsquellcn der Architektur die Römer beiweitem hinter sich gelassen hat. Von den Durchbrechungen von Bergrücken, die sich dem Zugeder Strassen widersetzten, begnügen wir uns, die sogenannte Grottedes Posilipo bei Neapel anzuführen, welche noch täglich von Tausendenpassirt wird und von der Fig. 3/1 eine Ansicht giebt. Dieselbe durch-schneidet ein Vorgebirge zwischen Neapel und Puteoli und ist in einerLänge von 2654 neap. Palmen, 24 Palmen Breite, bei einer zwischen26 bis 74 Palmen im Innern variirenden Höhedurch das harte Gestein des Felsens getrieben,während an den Ausgängen, welche eine Höhevon 94 resp. 98 Palmen haben, künstlich ge-wölbte Bögen dem Bau eine grössere Festig-keit zu geben bestimmt sind. Andere Schwierigkeiten bot ein sumpfigesTerrain dar, in dem mit grossem Aufwändezunächst ein fester Grund zu schaffen undsodann der Weg dammartig zu erhöhen Schwier


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