. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Die Beinstellungen in der Kunstgeschichte. 95. späteren Münzen schliessen dart' (Abb. J-JO; nach Baumeister: Denkmäler III, S. 1670). Dass der Meister hier eine (vielleicht ursprünglich rituelle) Situation so genremässig aut- gefasst und eine so triviale Stellung in einer monumentalen Statue auf einen Gott übertragen hat, entspricht ja der sonstigen Entwickelung dei' Götterdarstellung und vor allem Praxiteles' Autfassung desselben Gottes in der Sauroktonos-Statue. In der griechischen Kunst steigerte sich aber die Würde des Motivs noch mehr nach


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Die Beinstellungen in der Kunstgeschichte. 95. späteren Münzen schliessen dart' (Abb. J-JO; nach Baumeister: Denkmäler III, S. 1670). Dass der Meister hier eine (vielleicht ursprünglich rituelle) Situation so genremässig aut- gefasst und eine so triviale Stellung in einer monumentalen Statue auf einen Gott übertragen hat, entspricht ja der sonstigen Entwickelung dei' Götterdarstellung und vor allem Praxiteles' Autfassung desselben Gottes in der Sauroktonos-Statue. In der griechischen Kunst steigerte sich aber die Würde des Motivs noch mehr nach Skopas, indem ein so mächtiger und strenger Gott wie Poseidon, wahrscheinlich zuerst durch Lijsipp auf Bestellung der Koiinther, in dieser Pose dargestellt wurde. Von dieser im Altertum hochberüiimten Bronzestatue können wir uns noch wie man glaubt, aus verschiedenen Marmorkopien (z. B. Abb. ; nach Baumeister II, S. 1302) und aus Münzen des De- metrios Poliorketes {Abb. ; nach Baumeister II, S. 951) eine Vorstellung machen. Wie in der Smintheus-Statue — und auch sonst so oft — ruht der Arm auf dem Schenkel. Der isth- mische Gott greift aber mit der Linken um den Dreizack, indem ei' über sein stürmisches Reich hinausblickt. Poseidon ist dar- gestellt, sagt Konrad Lange, als der nach Meeresstürmen, nach der Bändigung der Elemente, rastende. Dies hindert aber nicht, dass man in seinem Ausdrucke noch etwas Anderes verspüren kann. Zwar ist dieser Ausdruck nocli ganz ruhig; vorläufig erweckt nichts den Zorn des Gottes. Trotzdem liegt ihm das ,,Quos ego" gewiss nicht allzu ferne. Ohne eigentlich seinen Charakter zu verändern, ist das Genremotiv zu einer Herrschei'stcllung geworden, und als sol- ches erscheint es noch in der sog. Rondaninischen Alexanderstatue der Münchener Glyptothek, deren Original ebenfalls mit Lysipp in Zusam- menhang gebracht worden ist (ob mit Recht, wird ja bezweifelt). Auf der Basis eines Bildnisses des Königs, von dem siky


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