. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. 182 J. J. Abb. 310. auch Taf. 13,78). Trotzdem hat man in dem Original fler Statuen eine jener Grahfiguren sehen wollen, deren Anwendung seit dem VI. Jahrh. in Aufnahme gekommen war. In dem Typus des V. Jahih., wie wir ihn aus den statuarischen Kopien erkennen können, herrscht das Schema noch mit aichai- scher Strenge. Der Ausdiuck ist ebensosehr stilisiert wie die Form- behandlung, d. h. einer ethischen Disziplin unterwoifen, welche in ilner Masshaltung von dem Pathos einer Niobe gleich weit entfernt ist, wie von dem auf Mitleid bere


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. 182 J. J. Abb. 310. auch Taf. 13,78). Trotzdem hat man in dem Original fler Statuen eine jener Grahfiguren sehen wollen, deren Anwendung seit dem VI. Jahrh. in Aufnahme gekommen war. In dem Typus des V. Jahih., wie wir ihn aus den statuarischen Kopien erkennen können, herrscht das Schema noch mit aichai- scher Strenge. Der Ausdiuck ist ebensosehr stilisiert wie die Form- behandlung, d. h. einer ethischen Disziplin unterwoifen, welche in ilner Masshaltung von dem Pathos einer Niobe gleich weit entfernt ist, wie von dem auf Mitleid berechneten Jammer, womit ein auf dem Bette Laodamias sitzender Mann an ihier Trauer teilnimmt, Sarkophag im Vatikan. Auch er sitzt mit übereinander geschlagenen Beinen, aber in einer würdelos gebeugten Haltung, unbeherrscht seinem Schmerz freien Lauf gebend (Ahh. 310). Für den handwerksmässigen Kunstbetrieb wurden aber die Sche- mata, d. h. die typischen und darum bekannten und leicht begreifli- chen Motive, welche der älteren Kunst genügt hatten, sehr oft nur eine bequeme Aushilfe. Die Künstler und Käufer niedrigeren Ranges, zumal der Ver- fallszeit, begnügten sich gerne mit unbestimmten Andeutungen und der durch die Kunst- tradition und eine soi'glose Wiederholung leicht erreichten, oberflächlich dekorativen Wirkung. Auf einer spätantiken Fussbodenmosaik in Wien (EiNgklmann : Ovids Meta- morphosen, Taf. 14, 92 d) sitzt Ariadne ganz ruhig mit übereinander geschlagenen Beinen und betrachtet den Kampf des Theseus mit Minotaurus. Die Beinhal- tung und die Aufstützung des Kopfes duich den gegen das Knie ge- lehnte Arm, also das „os columnatum" (vgl. oben S. 171), so ausdrucks- los beide Motive in diesem Falle auch sind, sollen zweifellos die Angst des Mädchens bezeichnen. Und dasselbe Schema — es ist noch immer, der Hauptsache nach, das alte Schema der „Pénélope" ?— kehrt auch in den karolingischen Wandmalereien zu Münster in Graubünden wieder, n


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