Archive image from page 46 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst12deut Year: 1899 XII, 2 DIE GARTENKUNST. 25 wisscnlose Ausschlachtung der Wälder und daraus hervor- gehende AustrocknunL,'der (jetrcideländcrvcrsicclit. Etwas Ähnliches bereitet sich in Indien vor. Man kann geradezu sagen: mit dem Waldaufbau beginnt der Kulturaufbau und mit dem Waldraubbau geht die Kultur zurück. [n streng wirtschaftlichem Sinne ist der Bauiu des Waldes die wertvollste Quelle des Nationalreicli- tums eines Landes. Dies läßt sich leicht beweisen. Denn Gold, Diamanten, Eisen, Kupfer, Kohle: —
Archive image from page 46 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst12deut Year: 1899 XII, 2 DIE GARTENKUNST. 25 wisscnlose Ausschlachtung der Wälder und daraus hervor- gehende AustrocknunL,'der (jetrcideländcrvcrsicclit. Etwas Ähnliches bereitet sich in Indien vor. Man kann geradezu sagen: mit dem Waldaufbau beginnt der Kulturaufbau und mit dem Waldraubbau geht die Kultur zurück. [n streng wirtschaftlichem Sinne ist der Bauiu des Waldes die wertvollste Quelle des Nationalreicli- tums eines Landes. Dies läßt sich leicht beweisen. Denn Gold, Diamanten, Eisen, Kupfer, Kohle: — alles dies ist bis zu einem gewissen Grade in der Erde vorhanden und wenn es abgebaut wird, vermindert es sich — aber es wächst nicht nach ! Es kommt viel- mehr eine Zeit, zu der die Vorräte zu Ende gehen. Die Eisenvorräte sollen neueren Berechnungen nach bereits in 2; Jahren zu Ende sein. Auch die Kohlen- lager sind nicht unerschöpflich. Das Holz aber wächst nach. ]\Ian kann weder Eisen noch Kohle, aber man kann Wälder pflanzen! Gold kann man nicht legen, sondern nur abbauen, aber Wälder kann man pflanzen! Die Natur selbst schafft mis das Holz immer aufs Neue, während alle anderen Stoffe der Erde bis zu einem gewissen Grade vorhanden sind und, wenn der Vorrat verbraucht wird, zu Ende gehen. Hieraus re- sultiert der volkswirtschaftlich so enorme Wert des Waldes für das Land und seine Bewohner. Und hier- aus resultiert zugleich die Verpflichtung, daß man da, wo man einen Baum wegnimmt, einen neuen pflanzt. Andernfalls beraubt man das Vermögen der Erde. Ja, mehr noch, es sollte Gesetz werden und der Wald- schutzverein, der sich in Berlin zum Zwecke der Er- haltung des Grunewaldes gebildet hat, sollte es als seine hervorragendste Aufgabe betrachten, dieses Gesetz durchzubringen, daß jeder, der einen Baum
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