. Biologisches Zentralblatt. Biology. 46^ Bernhard, Über die vivipare Epbemeride CJiloeoti dipternm. vielerorts den Eiitoiuologeii unbekannt, was wohl damit zusammen- hängt, dass sie nur ungefähr in den letzten B Stunden vor Sonnen- untergang schwärmt. Auch habe ich die Erfahrung gemacht, dass Chloi'oii nicht wie die anderen Ephemeriden in nächster Nähe ihres Ursprungsortes, also bei und über dem Wasser, fliegt und sich auf- hält, sondern gewöhnlich in l)eträchtlicher p]ntfernung von dem- selben. So waren bei Rohi-bach, in der Nähe Leipzigs, die Schwärme auf ^Wiesen und Kartoffelfeldern anzutr


. Biologisches Zentralblatt. Biology. 46^ Bernhard, Über die vivipare Epbemeride CJiloeoti dipternm. vielerorts den Eiitoiuologeii unbekannt, was wohl damit zusammen- hängt, dass sie nur ungefähr in den letzten B Stunden vor Sonnen- untergang schwärmt. Auch habe ich die Erfahrung gemacht, dass Chloi'oii nicht wie die anderen Ephemeriden in nächster Nähe ihres Ursprungsortes, also bei und über dem Wasser, fliegt und sich auf- hält, sondern gewöhnlich in l)eträchtlicher p]ntfernung von dem- selben. So waren bei Rohi-bach, in der Nähe Leipzigs, die Schwärme auf ^Wiesen und Kartoffelfeldern anzutreffen, die durch das Dorf getrennt ungefähr 800—900 m von dem Teiche entfernt lagen, in dem die Larven aufgewachsen waren. Die in großen Schwärmen in der bereits von Cornelius') bei Ihlim/enialongicrmda näher beschriebenen Weise auf- und abtanzenden Individuen sind aus- Fig. schließlich die in gro- ßer Überzahl vorhan- denen Männchen. Die Weibchen sitzen unter- des ruhig im Grase und beteiligen sich nicht an dem Tanz. Ab und zu steigt je- doch eines der Weib- wärts gerichtetem Flug über den Schwärm der tanzenden Männchen hinweg in die Höhe. Sofort stürzen sich diese in -größerer An- zahl auf das Weib- chen und suchen zur Kopulation zu gelangen. Schließlich gelingt es einem Männchen den Thorax des über ihm l)efindlichen Weibchens mit den langen Vorder- beinen zu umklammern und durch Aufwärtskrümmen des Abdomens seinen doppelten Penis in die getrennt mündenden Ovidukte (vagina) einzuführen. Das Pärchen erhebt sich darauf in der Stellung, wie es Fig. 1 zeigt, hoch in die Lüfte und entschwindet gewöhnlich dem Auge. Etwa nach 10 Minuten, solange bleiben Männchen und Weibchen in Copula, steigt das Pärchen hernieder und trennt sich voneinander. Das Weibchen begibt sich mm nicht, wie es bei den Oviparen Ephemeriden zu geschehen pflegt, alsbald zum nächsten Teich, um die Eier abzulegen, sondern sucht (nnen geschützten Ort auf, um dort 10—14


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