. Die Gartenkunst. Landscape gardening; Gardens -- Europe. X, !) DIE GARTENKUNST. 151 Gebieten versucht, das wäre töricht und unklug für den Normalmenschen, das können nur ganz wenige, seltene Universalgenies, wie etwa Michelangelo eines war. Das Gebiet des Gartengestalters ist an sich schon so groß und weit, daß es wohl selten Einer ganz beherrscht. Ich wünsche aber, daß der Gartenarchitekt in i nnigem lebendigem Zusammenhang mit seiner Um- welt stehe, daß er das Sehnen und Suchen und hoffentlich auch das Finden mitmache, daß er volles Verständnis habe für das Haus, um welches er den Garten b


. Die Gartenkunst. Landscape gardening; Gardens -- Europe. X, !) DIE GARTENKUNST. 151 Gebieten versucht, das wäre töricht und unklug für den Normalmenschen, das können nur ganz wenige, seltene Universalgenies, wie etwa Michelangelo eines war. Das Gebiet des Gartengestalters ist an sich schon so groß und weit, daß es wohl selten Einer ganz beherrscht. Ich wünsche aber, daß der Gartenarchitekt in i nnigem lebendigem Zusammenhang mit seiner Um- welt stehe, daß er das Sehnen und Suchen und hoffentlich auch das Finden mitmache, daß er volles Verständnis habe für das Haus, um welches er den Garten bauen soll, und für die Eigen- art des Besitzers des Gartens, der sich doch an diesem erfreuen soll. Nur im Zusammenhang mit der Umwelt, nur im verständnisinnigen M i t - e rieben mit dem K u n s t s c h a ff e n unserer Zeit werden wir bei Gestaltung des Gartens gleichen Schritt mit diesem Kunstschaffen halten können. Wir Gartenbaucr arbeiten in und mit der Natur, wir treten zu ihr, wie Camillo Schneider sagt, als Schüler und Meister zugleich. Nunwohl seien wir heute einmal Schüler und fragen die große Lehrmeisterin nach der Einfachheit. Wir werden dann finden, daß überall dort, wo die Natur uns am meisten sagt, wo sie uns manchesmal schier überwältigt, Einfachheit zu finden ist. Am Meeresstrand und im Hochgebirge, auf dem ernsten Heidemoor, auf weiter Steppe und im stillen Hochwald, überall an den Stellen, wo Natur uns noch unberührt von Menschenhand entgegentritt, wo der fühlende und empfindende Mensch am meisten von ihrer großen, ruhigen Schönheit ergriffen wird, überall da arbeitet diese Natur mit verhältnismäßig wenigen, einfachen Mitteln, überall erkennen wir auch da eine wunderbar abgeklärte, ruhige Einfachheit so in Form, wie in Farbe. Trotzdem die Natur ja eine schier un- endliche Vielgestaltigkeit und Vielfarbigkeit zur Ver- fügung hat, konzentriert sie doch stets an einer Stelle nur ein verhältnismäßig Weniges, und trotzdem oder g


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