. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. 34 J J. Abb. 52. beschränkt gewesen zu sein. Wenigstens habe ich ihn zu dieser Zeit nur sehr selten ausserhalb Italiens gefunden. Ich führe beispielsweise zwei schwache Gemälde von A. van Cuijlenborch mit in pikanter Nacktheit schla- fenden Nymphen, Kunstliefde-Museum zu Ut- recht, an, wo die kleinen Bengel von Liebes- göttei'n keinen Anstand nehmen, selbst dem Be- schauer ihre Schlingen zu legen. In einer von Adrinen van der Werff 1694 gemalten Liebes- szene, im ßeichsmuseum zu Amsterdam, verwan- deln sich die im Gebüsch versteckten


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. 34 J J. Abb. 52. beschränkt gewesen zu sein. Wenigstens habe ich ihn zu dieser Zeit nur sehr selten ausserhalb Italiens gefunden. Ich führe beispielsweise zwei schwache Gemälde von A. van Cuijlenborch mit in pikanter Nacktheit schla- fenden Nymphen, Kunstliefde-Museum zu Ut- recht, an, wo die kleinen Bengel von Liebes- göttei'n keinen Anstand nehmen, selbst dem Be- schauer ihre Schlingen zu legen. In einer von Adrinen van der Werff 1694 gemalten Liebes- szene, im ßeichsmuseum zu Amsterdam, verwan- deln sich die im Gebüsch versteckten Eroten zu unverschämt lauernden Buben. Diese Um- wandelung war jedoch kaum eine Originalerfin- dung des holländischen Künstlers. Denn schon weit früher war wenigstens Domenichino auf dieselbe Idee gekommen („Die Jagd der Diana" in der Sammlung Borghese zu Rom und „Rinaldo und Ai'mida" im Louvre). Auf einem Stiche lässt wieder Agostino Carracci einen Satyren, hoch- erfreut über den glücklichen Fund, mit der Fingerspitze schelmisch 'an der Nase, zu ei- ner entblösst schlafenden Nymphe heranschleichen. Eine sehr späte Wiederholung dieser Idee, Gott weiss durch wie viele Zwischenglieder *«t vermittelt, ist der Entwurf von Charles Hutin (1715—1776) für eine Standuhr (in der Alber- tina; publ. in„Handzeichn. alt. Meister", Bd. VII = Abb. 53). Nur ist die Nymphe hiei', dem pa- storalen Rokokogeschmacke gemäss, zu einei' rei- zenden Hirtin, der Satyr wieder zu einem frechen Hinterknaben geworden '). Und dieselbe Verbin- dung unserer Gebärde mit erotischem Spass finden wir noch im einer Komposition Goyas, wo ein junger Herr heranschleicht, um eine Dame zu über- raschen, als sie ihr Strumfband befestigt (Lakokd, Taf. z. S. 36). Die Gebärde war aber nicht nur ein durch häufige Benützung gemeinbegreiflicher Ausdruck frivoler Liebesintrigue. Sie bedeutete in der Ba- rockzeit, wie schon im frühmittelalterlichen Stutt- " gartpsalter (vgl. ob


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