. Das höfische Leben zur Zeit der Minnesinger. er ziem-lich hoch anzubringen, da-mit nicht so leicht eineVerwundung der Insassenmöglich war. Die älterennoch erhaltenen, im roma-nischen Stile erbauten Bur-gen zeigen keine tiefen Fen-sternischen, aber sowohl inder Wartburg als auch imEgerer Schlosse sind dieSohlbänke der Fenster ge-gen fünf Fuss hoch überdem Fussboden des Saalesangelegt. Es konnte alsokeiner zum Fenster hinaus-sehen, wenn er nicht aufeinen Tritt stieg. Aber da-raus, dass solche Fenster-nischen in Deutschland we-nigstens bis jetzt nicht be-kannt geworden sind — fürFrankreich hat
. Das höfische Leben zur Zeit der Minnesinger. er ziem-lich hoch anzubringen, da-mit nicht so leicht eineVerwundung der Insassenmöglich war. Die älterennoch erhaltenen, im roma-nischen Stile erbauten Bur-gen zeigen keine tiefen Fen-sternischen, aber sowohl inder Wartburg als auch imEgerer Schlosse sind dieSohlbänke der Fenster ge-gen fünf Fuss hoch überdem Fussboden des Saalesangelegt. Es konnte alsokeiner zum Fenster hinaus-sehen, wenn er nicht aufeinen Tritt stieg. Aber da-raus, dass solche Fenster-nischen in Deutschland we-nigstens bis jetzt nicht be-kannt geworden sind — fürFrankreich hat sie VioUet-Le-Duc ^) im Donjon zuFalaise, im Schlosse Har-court bei Lillebonne nach-gewiesen — darf mandoch nicht wie v. Ritgen -)schliessen, dass dieselbenim 12. Jahrhundert nichtthatsächlich vorhanden ge-wesen sind. Schon im Kö-nig Rother heisst es aus-drücklich nicht an sondernin dem Fenster stehen?•^). 1) V, 40:3. 2) Wartburg, ß4. 3) König Rother ist nach ückert gegen 1180 abgefasst; Schultz, höf. Leben. I. 2. Aufl. Fenster aus Burg 66 I. Fenster. lu das Fenster geben), aus demselben geben2), im Fenster sitzen =^),das sind den Dicbteru ganz geläufige Bezeicbuungen. Ja sogarKranke werden in das Fenster gebettet^). Alles das werden die Dicbter, die so treu die Sittenibrer Zeit wiedergeben, docbnicbt erfunden baben. Und um dieMitte des 13. Jabrbunderts sind
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