. Einführung in die Biologie. Biology. 98 Fünftes Kapitel. Gummibaum (Ficus eiastica), zu und erreichen hier mit dem Stamm die Länge von vielen Metern, sind demnach die größten Zellen, die das Pflanzenreich überhaupt kennt. Bei den Korbblütlern (z. B. Bocksbart), beim Schöllkraut, bei den Glocken- blumen bilden sich dagegen die Milchröhren auf ganz andere Weise. Sie entstehen ähnlich wie die Gefäßröhren aus Zügen von übereinander stehenden Zellen, zwischen denen die Querwände aufgelöst werden, und führen kein selbständiges Wachstum im Innern der Gewebe. Diese »gegliederten« Milchröhren bilden


. Einführung in die Biologie. Biology. 98 Fünftes Kapitel. Gummibaum (Ficus eiastica), zu und erreichen hier mit dem Stamm die Länge von vielen Metern, sind demnach die größten Zellen, die das Pflanzenreich überhaupt kennt. Bei den Korbblütlern (z. B. Bocksbart), beim Schöllkraut, bei den Glocken- blumen bilden sich dagegen die Milchröhren auf ganz andere Weise. Sie entstehen ähnlich wie die Gefäßröhren aus Zügen von übereinander stehenden Zellen, zwischen denen die Querwände aufgelöst werden, und führen kein selbständiges Wachstum im Innern der Gewebe. Diese »gegliederten« Milchröhren bilden im Gegensatz zu den ungegliederten ein Maschenwerk (Fig. 61 b), weil zwischen den Längszügen auch Querbrücken entstehen, alles durch Umbildung schon vorhandener Füllgewebezellen. Die Wand der Milchröhren ist von einer Schicht überzogen. Der Saft zeigt je nach der Pflanze verschiedene Zusammen-. Fig. 6L Milchröhren, a von einer Wolfsmilch, b aus der Wurzel der Schwarzwurz (Scorzonera hispanica), 150/1. Setzung. In Lösung finden sich u. a. Zucker, Eiweiß, Gerbstoffe, Al- kaloide, und in der wässerigen Lösung schweben feste und flüssige Körper, nämlich Stärkekörner und Tröpfchen von Harz und Kautschuk. Der aus Kohlenwasserstoffen (d. h. aus Verbindungen, die nur C und H enthalten) bestehende Kautschuk findet sich in den meisten Milchsäften; aber in solcher Menge, daß die technische Ausbeutung sich lohnt, nur bei tropischen Holzpflanzen, deren Rinde durch tiefe Einschnitte angezapft wird, z. B. in dem schon genannten Gummibaum. Wenn bei einer Verwundung eine Milchröhre angeschnitten wird, zieht sich die vorher durch hohen Turgordruck gedehnte Wand zusammen, und der Milchsaft wird mit Gewalt herausgetrieben. Die Giftstoffe der Milchsäfte finden so Gelegenheit, tierische Schädlinge beim ersten Angriff abzuschrecken. Am ausgeflossenen, gerinnenden Saft werden dann die ungelösten Bestandteile in ihrer Weise wirksam. Die Harz


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