. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. Adolf Ernst: Polypen und Medusen. 137 röhr führt, liegt zentral, von ihm aus ver- laufen vier, sechs oder acht radial gelegene Gefässe bis zum Scheibenrande; hier sind sie dann durch einen Ringkanal mit einander verbunden. Von Sinnesorganen finden wir bei Medusen mitunter sogen. „Ocellen" oder Augenflecke, die bei einigen sogar mit einer Linse ausgestattet sind. Eine Anzahl frei vorstehender Kölbchen mit Statolithen oder kleinen Gruben dienen dem Gleichgewichts-, dem statischen Sinne. Ihre ziemlich raschen Schwimmbewegungen führt die Meduse in


. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. Adolf Ernst: Polypen und Medusen. 137 röhr führt, liegt zentral, von ihm aus ver- laufen vier, sechs oder acht radial gelegene Gefässe bis zum Scheibenrande; hier sind sie dann durch einen Ringkanal mit einander verbunden. Von Sinnesorganen finden wir bei Medusen mitunter sogen. „Ocellen" oder Augenflecke, die bei einigen sogar mit einer Linse ausgestattet sind. Eine Anzahl frei vorstehender Kölbchen mit Statolithen oder kleinen Gruben dienen dem Gleichgewichts-, dem statischen Sinne. Ihre ziemlich raschen Schwimmbewegungen führt die Meduse in der Weise aus, dass sie ihre Glocke stark zusammenzieht, wodurch das Wasser aus der Glocke ausgestossen und sie selbst vor- wärts bewegt wird. Wie wir oben gesehen haben, ist die Hauptaufgabe der Medusen, Geschlechts- produkte zu erzeugen, und tatsächlich erfüllen sie diese Aufgaoe recht reichlich. Die Ge- nitalorgane finden wir entweder an den Radiar- gefässen oder im Mundkegel, aber bei einem Tiere immer entweder nur weibliche oder nur männliche Geschlechtsprodukte. Mitunter ist auch beobachtet worden, dass sich Medusen durch Teilung vermehrten, dabei entstehen aber immer nur wieder Medusen, niemals Polypen. Nun haben manche Hydroidpolypen diesen doch gewiss recht praktischen Gene- rationswechsel wieder abgeschafft; zwar bilden sie als Geschlechtsindividuen immer noch Medusen, aber -diese trennen sich nicht mehr vom Stocke, verlieren Mund, Velum und Tentakeln, oft auch Ringkanal und Radialkanäle, so dass schliesslich nur noch die von den Resten des Medusenschirmes um- hüllten Geschlechtsorgane und der Magen übrig bleiben; solche rückgebildete Me- dusen nennt man „Sporosacs". Uebrigens findet man bei den Hydroidpolypen alle nur denkbaren Uebergänge der eben geschilderten Geschlechtsverhältnisse. Hertwig fasst das folgendermassen zusammen: „Im ganzen er- geben sich somit 4 Fälle: 1. Polypen erzeugen, zeitweilig geschlechtlich, zeitweilig unge- schl


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