Lehrbuch der Kinderheilkunde . zen Blutes mit Streptokokken undkonsekutiven pyämischen Eiterungen noch herausbilden. Ein schwe-res, meist kontinuierliches Fieber begleitet diese schon in das Ge-biet der Sepsis gehörenden Vorgänge. Den Verlauf eines solchenFalles vergegenwärtigt die Kurve auf folgender Seite (Fig. 23). 360 IV. Akute Infektionskrankheiten. Man kann die letztbeschriebene Form der Erkrankung mit ihrenrapid sich entwickelnden Halsbubonen und anschließender Phlegmonemit ausgebreitetem Gewebstod ganz wohl als pestähnliche bezeichnen. Sie bildet den Übergang zu dem Scharlachdiphtheroi
Lehrbuch der Kinderheilkunde . zen Blutes mit Streptokokken undkonsekutiven pyämischen Eiterungen noch herausbilden. Ein schwe-res, meist kontinuierliches Fieber begleitet diese schon in das Ge-biet der Sepsis gehörenden Vorgänge. Den Verlauf eines solchenFalles vergegenwärtigt die Kurve auf folgender Seite (Fig. 23). 360 IV. Akute Infektionskrankheiten. Man kann die letztbeschriebene Form der Erkrankung mit ihrenrapid sich entwickelnden Halsbubonen und anschließender Phlegmonemit ausgebreitetem Gewebstod ganz wohl als pestähnliche bezeichnen. Sie bildet den Übergang zu dem Scharlachdiphtheroid, derzweiten Gattung schwerer Scharlachinfektion, deren stärkeres oderschwächeres Vorherrschen den Charakter der Scharlachepidemienzu bestimmen pflegt. Bei ihr tritt die Erkrankung der Rachenorganeund ihrer Nachbarorgane in den Vordergrund des pathologischenVorganges, und erst durch ihre Vermittlung kommt es zu sekun-dären Allgemeinstörungen, die wieder tödliche Wendungen der 1. 6 jähriger Knabe. iisteui 3. i. Figur 23. Krankheit bedingen können,aber nun nicht mehr allein demursprünglichen Scharlachpro-zeß zugehören, sondern zueinem erheblichen Teile sep-tischer Natur sind. Der pathologisch-anatomi-sche Vorgang, der bei dieserForm der Scharlachinfektionin den Rachenorganen Platzgreift, wurde oben ausführlichgeschildert. Wiederholt seinur, daß es sich dabei um eine eigentümliche Verquickung von Entzündung und Nekrose handelt,wobei diese jener immer dann unfehlbar folgen muß, wenn ein ge-rinnendes Exsudat in das Gewebe der ergriffenen Organe abgesetztworden ist. Dazu kommt es aber bei dem Scharlachdiphtheroidbald in sehr großer, bald in geringerer Ausdehnung. Die Erkrankung beginnt nicht selten gleich von vornherein mithohem Fieber und bedeutender Schwellung der Rachenteile, sowiezunächst oberflächlichen Ausschwitzungen auf der Schleimhaut derGaumenmandeln. Andere Male können aber die ersten Tage auchunscheinbar verlaufen, ohne daß irgendein Sympto
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