. Die Gartenkunst. Landscape gardening; Gardens -- Europe. 112 DIE GARTENKUNST VIII, 0 nnifs. Gesundbauliche, zweckmäfsige Anlagen beein- trncliligen den Boden kaum jemals, können im Gegenteil vielfach in wundervollem Akkord mit ihm zusammen- klingen wie vom Mittelalter Hauanlagen verschiedenster Art bis in die Neuzeit hinein aufs Schlagendste beweisen (siehe Schultze-Naumburgs ,J\ultiirarbeiten"). Diese wurden dem Boden unbefangen und doch wirkungssicher zui;efügt, veränderten ihn nur soviel, als den Xutzzwecken entspracli, oder betonten auch manchmal mit feinstem Geschmack eine örtliche


. Die Gartenkunst. Landscape gardening; Gardens -- Europe. 112 DIE GARTENKUNST VIII, 0 nnifs. Gesundbauliche, zweckmäfsige Anlagen beein- trncliligen den Boden kaum jemals, können im Gegenteil vielfach in wundervollem Akkord mit ihm zusammen- klingen wie vom Mittelalter Hauanlagen verschiedenster Art bis in die Neuzeit hinein aufs Schlagendste beweisen (siehe Schultze-Naumburgs ,J\ultiirarbeiten"). Diese wurden dem Boden unbefangen und doch wirkungssicher zui;efügt, veränderten ihn nur soviel, als den Xutzzwecken entspracli, oder betonten auch manchmal mit feinstem Geschmack eine örtlichen Besonderheit in monumentaler Steigerung. So geschieht es, dafs diese alten Bauten im Verein mit dem sie umgeben- den Pflanzen- wuchs aufs Innig- ste verweben, ver- wachsen mit dem mütterlichen Trag- Lind Nährboden. fest wie Bäume in ihm wurzeln, und aus diesem Grunde schon so heimelig- traut, so heimats- echt und so land- schaftlich im wahrsten Sinne erscheinen. Da- hin richte der Landschaftsgärt- ner seinen Blick und fühle, erkenne und lerne! \^'enn er das Wesen die- ser echten Kultur- werke aus gesin- nungstüchtiger, gemütsreicher, kunstbegabter Zeit einerseits und den oft bescheidenen, aller gesunden Reiz auch der flachsten Heimatslandschaft anderseits voll erfafst hat, dann mufs er ja zur Kinsicht seines Irrtums konmien und nach einem besseren Ideal Ausschau halten. Möge sich eine solche rmwandliiug der Ansrliauungen allmählich und gründlieh \'ullzieheii! M;ichten wii- vor dem Verfallen in andere Schablonenhattigkeit bewahrt bleiben! I>iese Gefahr liegt in solchem Falle natürlich nahe, ihr mufs rechtzeitig und mit Nachdruck bi.'gognet werden. — Man wendet immer ein, ein steifer, architekto- nischer Stil, den man vor über 100 Jahren glücklich über- wunden hätte, solle wieder eingeführt werden mit seinem Heckenzwang, gereihter Pflanzung, scharfgeeckten Wegen, in peinlicher Regelhaftigkeit und Langweiligkeit. Ks ist ein Zeichen von oberflächlicher


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