. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. 204 J. J. TlKKANEN. Es ist übrigens tlieilweise sicher, theilweise jedenfalls wahrscheinlich, dass auch sonst allerlei im Utrecht-Psalter dargestelltes Geräth, wie Candelaber ^), Musikinstrumente-), Webstühle (vgl. oben S. 196 Anm. 2), Waffen^^), Schleif- steine (Ps. LXIII) ''), Boote ^) u. s. w., den damals wirklich angewendeten entsprechen. Die Tonne, aus welcher Almosen ver- theilt werden, Ps. XXXVI, findet man als Papierkorb in dem Evangehar der Pariser Arsenalbibhothek Nr. 1171 (Phot. v. Dr. A. Haseloff) wieder. Dasselbe Scheermessor, wohl


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. 204 J. J. TlKKANEN. Es ist übrigens tlieilweise sicher, theilweise jedenfalls wahrscheinlich, dass auch sonst allerlei im Utrecht-Psalter dargestelltes Geräth, wie Candelaber ^), Musikinstrumente-), Webstühle (vgl. oben S. 196 Anm. 2), Waffen^^), Schleif- steine (Ps. LXIII) ''), Boote ^) u. s. w., den damals wirklich angewendeten entsprechen. Die Tonne, aus welcher Almosen ver- theilt werden, Ps. XXXVI, findet man als Papierkorb in dem Evangehar der Pariser Arsenalbibhothek Nr. 1171 (Phot. v. Dr. A. Haseloff) wieder. Dasselbe Scheermessor, wohl ursprüng- lich ein antikes Opfermesser (vgl. den älteren Virgil-Codex, pict. 22), welches ein Mann in der Hand hält (Ps. LI, 4; Fig. 155), trägt die Synagoga auf einem karolingischen Elfenbeine {Weber: Geistl. Schausp., Taf. III). Als Beweis für den früh- christlichen Ursprung unserer Rédaction führt Graeven ( ') Die Candelaber sind dreifüssig und gedrechselt (d. h. kugelförmig eingeschnürt, wie Möbel u. s. w. sowohl in der altchristl., als in der karol. n. byzant. Kunst), bisweilen eine Kerze, bisweilen eine Lampe tragend, welche die schon in frühchristlicher Zeit vorkommende Vogel- form zeigt (vgl. Garrucci, VI. Bd., 472, 4). Dieselbe Gestalt hat auch der Wasserspeier an einem Brunnen, Ps. XXXV. ») Z. B. die Orgel (vgl. Birch, 1. c, S. 278; Abb. bei Westicood, pl. 29, u. Kondakoff, S. 22). Die Bllapperinstrumente, Ps. OL, sind die antiken Krotalen und kommen sowohl in der früh- christlichen (z. B. auf der Lipsanothek zu Brescia, Garrucci, VI. Bd., 442) als in der karo- lingischen Kunst vor (z. B. im Psalterium aureum von St. Gallen u. im Psalter Karls des Kahlen, Labarte: Hist. d. arts ind., H. Bd., Taf. L). In den angelsächsischen Prudentius- Hdschr. werden sie als „Cymbalen" bezeichnet. Tanzende Mädchen, Ps. LXVII u. CXLIX, tra- gen ähnliche, horizontal vor dem Körper hängende Handtrommel, wie Idithun, Ps. XXXVHI, im griechischen Chludoff-


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