Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . as wohl von Bellano errichteteGrabmai des Antonio Roycelli (f 1456)in der Basilika von S. Antonio zuPadua (Abb. 84) zeigt, in dem die floren-tinische Form von einem nordischen Cha-rakter verwandt ist. Eine freie Kopie des Marzuppinigrab-mals sollte es durch einen mächtigen Archi-tekturrahmen eine monumentale Gestalterhalten: ein riesiges Gebälk wird von mächtigen Pilastern getragen, die das eigent-liche Grabmal einschliessen. Gegenüber diesem Rahmen erscheinen die an sich fastplumpen Formen des inneren florentis


Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . as wohl von Bellano errichteteGrabmai des Antonio Roycelli (f 1456)in der Basilika von S. Antonio zuPadua (Abb. 84) zeigt, in dem die floren-tinische Form von einem nordischen Cha-rakter verwandt ist. Eine freie Kopie des Marzuppinigrab-mals sollte es durch einen mächtigen Archi-tekturrahmen eine monumentale Gestalterhalten: ein riesiges Gebälk wird von mächtigen Pilastern getragen, die das eigent-liche Grabmal einschliessen. Gegenüber diesem Rahmen erscheinen die an sich fastplumpen Formen des inneren florentischen Teiles zierlich und elegant, ein Eindruck,der durch die schwerfälligen Fruchtkränze noch gesteigert wird. Die Gegensätze vontoskanischem und nordischem Formenempfinden könnten nicht klarer zum Ausdruckkommen als an diesem Monument. In naiver Weise wird das gleichsam mit Gewalt zu erreiclien versucht, was sicherst ganz allmählich im Laufe der Entwicklung herausbilden sollte: eine monu-mentale Ausgestaltung des florentinischen Nischengrabmals. Der zu seiner Zeit arg. Abb. 84. Grabmal des Rovcclliin Amonio zu laJu;i. Den Ubripen Monumenten Bcllanos nach zu dasGrabmal nichl vor den TOer Jahren auch Burckhardt, Cicerone II, 1. 2 S 4Tb f. t3Ü überschätzte Schüler Doiiatcllos, dessen Ruhm ja selbst bis zu den Stufen des tür-kischen Thrones drang, leidet hier an ürössenwahn. Er sucht seinen MitschülerDesiderio zu übertreffen, aber der plumpe Prunk will nicht mit der aristokratischenForm des florentinischen Meisters zusammeni,ahen. Auffallend ist die FrancescoSimones Manfrediy;rabmal ii^aiu verwandte Auffassung der florentinischen Architektur-formen. Die breite Deckplatte des Gebälkes, die schmale Archivolte, der zu hoheFries, die breiten, plumpen Kapitale begegnen uns noch hier. Diese nordischenMeister, auch Mantegna und andere Maler, kiinnen das ihnen eigentümliche, allengemeinsame Formenempfinden in der Architektur auch d


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