. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. /1 Zur Stellung des etruskischen Alphabets. .^ übereinstimmend melden die antiken Grammatilver, dass X dem lateinischen Alphabete ursprünglich gefehlt habe. So sagt z. B. Audax, der Excerptor Scauri et Palladii, VII 326,14 K : ,.ante inventam x litteram, quae postea in compendium inventa est, rex per g et s itemque pix per c et s litteras veteres scribebant" i. Ähnlich Diomedes 1422,30 Servil comm. in Do- natum IV 422,17 Maximus Victorinus V 195,15 K Priscian I 8,13. 12,3 H. Man wird vielleicht geneigt sein, ihre Zeugnisse als Ausläufer der


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. /1 Zur Stellung des etruskischen Alphabets. .^ übereinstimmend melden die antiken Grammatilver, dass X dem lateinischen Alphabete ursprünglich gefehlt habe. So sagt z. B. Audax, der Excerptor Scauri et Palladii, VII 326,14 K : ,.ante inventam x litteram, quae postea in compendium inventa est, rex per g et s itemque pix per c et s litteras veteres scribebant" i. Ähnlich Diomedes 1422,30 Servil comm. in Do- natum IV 422,17 Maximus Victorinus V 195,15 K Priscian I 8,13. 12,3 H. Man wird vielleicht geneigt sein, ihre Zeugnisse als Ausläufer der Lehre von den litterae vacantes abzufertigen. Es ist jedoch bemerkenswert, dass die Ableitung des lateinischen Alphabets aus dem etrus- kischen eben dieselbe spätere Ergänzung, welche die römischen Grammatiker ausdrücklich bezeugen, verlangt. Denn die Etrusker besitzen kein X- Oben hat sich als wahrscheinlich her- ausgestellt, dass die Römt;r auch B »md D unmittelbar von den Griechen übernommen haben. Vielleicht ist die Rezeption des X gleichzeitig erfolgt. Wiewohl die etruskischen Sprachdenkmäler kein X kennen, kommt das Zeichen doch in den alten ABG-Inschriften von Caere und Pormello, die alle mit X (oder -f ) <p Y schliessen, vor. Das X, das sich im etruskischen ABC als Episcnion erhalten hat, kann natürlich in demjenigen Alphabete, das den Etruskern zum Muster gedient hat, nicht den Lautwert ? gehabt liaben, sondern muss als überflüssiges Zeichen von den Etruskern bald aufgegeben oder gar nicht in Gebrauch genommen worden sein. Das etruskische Alphabet bestätigt mithin die von Kretsch- mer^ angebahnte und von Gercke^ weitergeführte Hypothese, dass sowohl X "wie Y zunächst zum Ausdrucke des aspirierten Gutturals bestimmt wurden, dass dann in der westlichen Gruppe X5 = § zu X = ? vereinfacht wurde und Y für •/, übrig blieb, während in der östlichen Gruppe der Wert von X = z festgehalten wurde, so dass Y zur Verwendung für ip frei war*. Das-


Size: 1178px × 2121px
Photo credit: © Library Book Collection / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bookauthorsu, bookcentury1900, bookdecade1910, booksubjectscience