. Die Pflanzenwelt Norwegens : ein Beitrag zur Natur- und Culturgeschichte In einer Höhe von 2—4000' bilden die Gebirgsmassen nicht selten mehr oder weniger wellenför- mige Plateaus, die eine Breite von 10—14 Meilen, und eine noch grössere Länge besitzen können. Auf diesen Plateaus erhebt sich eine Unendlichkeit von Kielen, Knoten, Gipfeln und Kegeln, von denen einige eine Höhe von 6—8000' zeigen. So weit das Auge reicht in dieser stillen, momentan trostlosen Öde, wo nur das wilde Rennthier (Ccrviis Tarandus) und das Alpenschneehuhn (Lagopus alpina) zu hausen scheinen, sieht man


. Die Pflanzenwelt Norwegens : ein Beitrag zur Natur- und Culturgeschichte In einer Höhe von 2—4000' bilden die Gebirgsmassen nicht selten mehr oder weniger wellenför- mige Plateaus, die eine Breite von 10—14 Meilen, und eine noch grössere Länge besitzen können. Auf diesen Plateaus erhebt sich eine Unendlichkeit von Kielen, Knoten, Gipfeln und Kegeln, von denen einige eine Höhe von 6—8000' zeigen. So weit das Auge reicht in dieser stillen, momentan trostlosen Öde, wo nur das wilde Rennthier (Ccrviis Tarandus) und das Alpenschneehuhn (Lagopus alpina) zu hausen scheinen, sieht man von Pflanzen wenig mehr, als Rennthiermoos (Cladonia rhangiferina) Cetraria islandica, cucullata, nivalis und Corniculuria ochroleiica, kurz Flechtenarten, deren prädominirender gelblicher Farbenton der Scenerei einen über alle Beschreibung einförmigen und melancholischen Stempel aufdrückt. Nur selten hört man hier einen andern Laut, als die wohlbekannten klagenden Töne des Brachvogels (Charadrius apricariiis). Zu gleicher Zeit aber, wo der Fremdling diesen Eindruck empfängt, wird Derselbe sich auch vom Ganzen auf einmal überwältigt und erhoben fühlen, indem, den mächtigen Naturumgebungen gegen- über, selten in dem Grade, wie hier, die eigene Geringfügigkeit vor die Seele tritt (Fig. 2). Gegen Südwest, West und Nordwest, wo die Oberflächen der Felsenmassen nirgends bedeutende Strecken von Ebenen darbieten, stösst der hohe Gebirgsrücken, ein Plateau mit fast perpendiculairer Wand darstellend, entweder unmittelbar ans Meer, oder derselbe zeigt auch hier eine Abstufung, aber so kurz, dass die niedern und bewohnbaren Strecken im Allgemeinen nur den Charakter eines erweiterten Bergfusses erhalten. Hierher gehören der Jäderen, eine Landstrecke an der Südwestküste zwischen SS'/j —ö9°, sowie auch die Gegenden am Drontheimsfjord (63V/)-. Noranger-FJord in Romsdals Amt. (Fig. 3.). Please note that these images are extracted from scanned page images


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