. Anatomischer Anzeiger. Anatomy, Comparative; Anatomy, Comparative. 428 Inhalt seiue mit dem Gefrieren eintretende Ausdehnung dadurch ge- | winuen, daß beim Erstarren der Oberfläche die länger weich bleibenden | axialen Teile des Gehirns durch das Foramen magnum hinausgedrängt I werden ? l Ich untersuchte zunächst die in der hiesigen Sammlung vorhan- denen Gefrierschnitte des Kopfes, welche durchweg entsprechende { Befunde zeigten. An den Schnitten z. B. des im Janre 1893 von mir | zerlegten Körpers eines 21-jährigen Selbstmörders (Tod durch Er- j hängen) fand sich das verlängerte Mark und Rü


. Anatomischer Anzeiger. Anatomy, Comparative; Anatomy, Comparative. 428 Inhalt seiue mit dem Gefrieren eintretende Ausdehnung dadurch ge- | winuen, daß beim Erstarren der Oberfläche die länger weich bleibenden | axialen Teile des Gehirns durch das Foramen magnum hinausgedrängt I werden ? l Ich untersuchte zunächst die in der hiesigen Sammlung vorhan- denen Gefrierschnitte des Kopfes, welche durchweg entsprechende { Befunde zeigten. An den Schnitten z. B. des im Janre 1893 von mir | zerlegten Körpers eines 21-jährigen Selbstmörders (Tod durch Er- j hängen) fand sich das verlängerte Mark und Rückenmark zunächst | bis in die Höhe des 4. Halswirbels allseitig von Hirnmasse umgeben, j von da ab war das Rückenmark dorsalwärts verdrängt, und zwischen i ihm und der Wirbelkörpersäule Hirnsubstanz in einer Mächtigkeit von j 4—8 mm sagittalem Durchmesser; dieser Befund bis zum unteren ' Rand des 12. Brustwirbels herabreichend! Dazu kam ganz zufällig die Beobachtung, daß an einem abge- i trennten Kopfe, der, in aufrechter, nach der Ohrorbitalebene orientirter j Stellung aufgehängt, der Kälte ausgesetzt worden war (37-jähr. Mann), I beim Gefrieren Teile des Rückenmarkes aus dem Querschnitt der j Wirbelsäule ausgetreten waren; doch schien das Object dieser Beob- .' achtung, weil die Gefäße mit einer Terpentin-Leinölmasse injicirt waren, die möglicherweise das Gefrieren beeinträchtigt hatte, nicht ganz be- weisend. Um daher die Erscheinung einwaudsfrei klarzustellen, habe ich den Kopf einer frischen, nicht injicirten Leiche in der gewöhnlichen Rückenlage gefrieren lassen — mit welchem Erfolge, das zeigt das von dem hartgefrorenen Kopf aufgenommene Portrait in der nebenstehenden Abbildung. Fig. 1. Gcfrierartefact. Kopf einer 39-jähr. Frau, nach zweitägigem Verweilen im Gefrierkasten bei —10 bis —1-2" C. Aus dem Wirbelkanal frei hervorragende Markmasse von 11 cm Länge, '/s U'i^t- Größe. Photogr. von Dr. F. W. MÜLLER. Es handelte s


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