. Real-Encyclopädie der gesammten Heilkunde; medicinisch-chirurgisches Handwörterbuch für praktische Ärzte. arminhalt!Leichter verständlich erscheint die Resorption im Darmcanal, wenn man sie alsFunction der lebenden Protoplasmen auffasst. Nach dieser von Hoppe-Seyler 4) zuerst und nachdrücklichst vertretenen Auffassung ist die Darmzotte alsein lebender Organismus anzusehen, der von der Darmhöhle her die verschiedenstenStoffe erhält, welche je nach ihrer Affinität auf ihn einwirken und ihn zurchemischen Reaction veranlassen können. Gleichwie andere Protoplasmen feineFetttröpfchen aufnehmen und


. Real-Encyclopädie der gesammten Heilkunde; medicinisch-chirurgisches Handwörterbuch für praktische Ärzte. arminhalt!Leichter verständlich erscheint die Resorption im Darmcanal, wenn man sie alsFunction der lebenden Protoplasmen auffasst. Nach dieser von Hoppe-Seyler 4) zuerst und nachdrücklichst vertretenen Auffassung ist die Darmzotte alsein lebender Organismus anzusehen, der von der Darmhöhle her die verschiedenstenStoffe erhält, welche je nach ihrer Affinität auf ihn einwirken und ihn zurchemischen Reaction veranlassen können. Gleichwie andere Protoplasmen feineFetttröpfchen aufnehmen und nach kürzerer oder längerer Zeit wieder freigeben,so dürfte dies auch mit dem Protoplasma des Zottenepithels sein. Die Benetzungder Oberfläche der Zottenepithelien mit Galle dürfte vermöge der chemischenAffinität der Galle zu Fett die Aufnahme resp. das Eindringen der Fetttröpfchenwesentlich begünstigen. Möglich, dass auch die Galle auf die Epithelien einenReiz ausübt, der sie zu den für die Stoffaufnahme erforderlichen Bewegungen anregt. Fig. 112. Cylinderepitkel Capillaren Arteria. Saum des Epithels Vena Gefässe der Zotte. Das weitere Eindringen der feinsten Fetttröpfchen in das Zottenparenehym wirdnun durch die Thätigkeit der BRÜCKEschen glatten Muskelfasern in den Zottenaufs Wirksamste unterstützt. Indem sich nach v. Brücke 5) diese Muskelfasernwährend der Verdauung periodisch zusammenziehen, wird die Zotte kürzer unddicker, damit das Blut aus den Blutgefässen der Zotte herausgedrängt und derInhalt des axialen Lymphraumes in der Richtung nach dem grösseren Lymph-canal in der Submucosa entleert. Lässt nun die Contraction nach und erweitertsich die Zotte wieder, durch den Druck des nunmehr einströmenden Blutes begünstigt,so entsteht im centralen Lymphraum, in welchen die vorher ausgepresste Lymphewegen der in dem grösseren Lymphcanal vorhandenen Klappen nicht regurgitirenkann, ein Vacuum, zu dessen Ausfüllung der Inhalt der in den axial


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