. Die Gartenwelt. Gardening. 390 Die Gartenwelt. IV, 33 auch der Gärtner gerade durch das Eindringen in die Wissenschaft des Naturlebens sich seiner Pflichten gegen seine Mitmenschen, wie gegen sich selbst erst recht bewufst, und wenn so Viele diese Wissenschaften, in welchen eine Lösung hundert neue Rätsel hervorruft, und in welchen wir das gröfste Rätsel, des Lebens selbst, wohl niemals lösen werden, verkennen, der Gärtner findet gerade in ihnen den hohen Wert seines Berufes und den Trieb, weiter zu streben, er findet in ihnen den kräftigsten Trost und die wirksamste Hülfe in dem für ihn nic


. Die Gartenwelt. Gardening. 390 Die Gartenwelt. IV, 33 auch der Gärtner gerade durch das Eindringen in die Wissenschaft des Naturlebens sich seiner Pflichten gegen seine Mitmenschen, wie gegen sich selbst erst recht bewufst, und wenn so Viele diese Wissenschaften, in welchen eine Lösung hundert neue Rätsel hervorruft, und in welchen wir das gröfste Rätsel, des Lebens selbst, wohl niemals lösen werden, verkennen, der Gärtner findet gerade in ihnen den hohen Wert seines Berufes und den Trieb, weiter zu streben, er findet in ihnen den kräftigsten Trost und die wirksamste Hülfe in dem für ihn nicht leichten Kampf ums Dasein. Doch nicht die blofse Kenntnis der Pflanzen und ihres. Blick in die Haupthalle mit Samoa-Diorama im Hintergrund auf der grofsen deutschen Gartenbau-Ausstellung zu Dresden OrlginalaufDahme für die „Gartenwelt'-, Lebens, nicht die Botanik in allen ihren Disziplinen genügt zur Ausbildung des Gärtners! So tief auch der Einblick in das innere Getriebe des Wunderbaues uns ergreift und uns die Lösung der letzten Rätsel hoffen läfst, tiefer und ge- waltiger erfafst uns die Schönheit der Pflanze, die Erhabenheit ihrer Formen und die wunderbare Harmonie im Zusammenleben der Kinder Floras. Diese Schönheit nicht nur in ihrer ganzen Tiefe be- greifen, in ihren Anfängen wie in der Vollendung vorher bestimmen und in ihrer Entwicklung leiten zu lernen, das ist das herrlichste Studium des angehenden Gärtners, des Garteukünstlers. Hinaus in die freiwaltende Natur, ausgerüstet mit der Kenntnis ihres Wirkens und Schaffens, ausgerüstet mit dem Verständnis der Schönheitsgesetze, ausgerüstet mit den Fertig- keiten gärtnerischer Technik, am ersten und meisten aber ausgerüstet mit innerem Empfinden mit eigenen Gedanken und dem eigenen Naturideale; dann ans Werk, das Em- pfangene und Empfundene auf dem begrenzten Räume des Gartens wiederzugeben, das allein macht den Künstler! Viele nennen sich so, wenn sie, was von einem Land- schaftsgärtner


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