Archive image from page 134 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst12deut Year: 1899 XII, DIE GARTENKUNST. Sl und zur Linken. Und überall öffnet sich ein Blick unter den Baumwipfeln hin in grüne Dämmerung oder am Waldrande entlang und über blumenbunte Wiesen. In weitem Bogen fließt die Um durch den Park mit umbuschten Ufern, und auf ihrer dunklen, unbewegten Wasserfläche spiegeln sich die über- hängenden Zweige und der Himmel mit seinen Wolken. Und eingebettet in Gebüsch und von dichten Wipfeln beschattet findet man künstliche Felsen und Ruinen; und auch ein niederes und nu


Archive image from page 134 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst12deut Year: 1899 XII, DIE GARTENKUNST. Sl und zur Linken. Und überall öffnet sich ein Blick unter den Baumwipfeln hin in grüne Dämmerung oder am Waldrande entlang und über blumenbunte Wiesen. In weitem Bogen fließt die Um durch den Park mit umbuschten Ufern, und auf ihrer dunklen, unbewegten Wasserfläche spiegeln sich die über- hängenden Zweige und der Himmel mit seinen Wolken. Und eingebettet in Gebüsch und von dichten Wipfeln beschattet findet man künstliche Felsen und Ruinen; und auch ein niederes und nutzloses Borkenhäuschen steht dort am Hange verborgen und halb versteckt. selbst und das eigene Können und schuf sich eine Um- gebung, wie sie dein eigenen Wesen entsprach. Stolze und eigenwillige Menschen geben sich nicht leicht an das, was wir Stimmung zu nennen pflegen, hin, sondern haben ihr Genügen an ihrer inneren herz- haften Klarheit; ihre Umgebung wollen sie daher in Einklang mit sich selbst und nicht in Widerspiel bringen. Auch wissen sie, daß Kraft und sichere Ver- hältnisse Begrenzung voraussetzen. Hiezu kam noch in diesem Falle eine außerordentliche Höhe der sinn- lichen Kultur, die eben klar durchgebildet war und auf Giardino Boboli, Florenz: Eingang zum Laubeiigang. (l'liut. Alinari. Idyllische Wirkungen wurden hier erreicht und be- absichtigt. Hier sind die Formen der freien Natur, durch sorgsame Pflege W'ohl ausgebildet; und dazu in allem eine gefriedete IMcnschenstimmung, wie sie einem an stillen Sommerabenden ins Herz fließt, wenn die Arbeit des Tages vollendet ist. Und leicht mag es kommen, daß ein Mensch, der in sich selber starke Stimmungen trägt, diesen Park klein und zudringlich und geschwätzig findet. Und noch ein anderes fällt auf: daß hier der Raum enger scheint, als er wirklich ist, gerade weil der Blick nirgends festgezogenen Grenzen begegnet. Der Boboligarten wurde 1550 von dem Herzoge Cosimo dem Ersten angelegt, zu einer


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