. Botanische Zeitung. Plants; Plants. 3. Jahrgang. — 297 f<m 2. #tai 1845. 18. Stück. — 29S — Botanische Berichte aus Spanien. Von Moritz Willkomm. No. 6. Granada, d. 4. Novbr. 1844. Am 12ten Septbr. verliess ich das Dorf Guejar und gelangte den folgenden Tag auf einem sehr be- schwerlichen und nicht gefahrlosen Wege über den Puerto de Vacares auf die Südseite der Sierra Ne- vada, woselbst ich mein Standquartier in dem etwa 6000' hoch gelegenen Dorfe Trevelez aufschlug, der erste und höchste Ort der Alpujarras. Dieses Dorf liegt unmittelbar am Fusse des Mulahacen in einem sehr felsigen, von


. Botanische Zeitung. Plants; Plants. 3. Jahrgang. — 297 f<m 2. #tai 1845. 18. Stück. — 29S — Botanische Berichte aus Spanien. Von Moritz Willkomm. No. 6. Granada, d. 4. Novbr. 1844. Am 12ten Septbr. verliess ich das Dorf Guejar und gelangte den folgenden Tag auf einem sehr be- schwerlichen und nicht gefahrlosen Wege über den Puerto de Vacares auf die Südseite der Sierra Ne- vada, woselbst ich mein Standquartier in dem etwa 6000' hoch gelegenen Dorfe Trevelez aufschlug, der erste und höchste Ort der Alpujarras. Dieses Dorf liegt unmittelbar am Fusse des Mulahacen in einem sehr felsigen, von dem wilden Fluss von Trevelez durchströmten Thalc, welches mit der Hauptkette der Sierra parallel geht und diese von der zweiten bei weiten niedrigeren und sehr sterilen Kette, der Sierra de Contravicsa, trennt. Trotz der bedeu- tenden Höhe, in welcher sich dieses Dorf befindet, ist es noch von den üppigsten Kastanien- und Nuss- bäumen umringt, so wie noch in der Alpenregion Roggen und Gerste gebaut wird; der Wein will je- doch nicht mehr hier gedeihen. Schon dieses zeigte, dass die Lage der Regionen sehr verschieden von der des Nordabhanges ist, und ausserdem sind ihre Grenzen nicht so scharf markirt als auf der entge- gengesetzten Seite. Der Südabhang der Sierra Nevada bietet einen völlig verschiedenen Anblick von dem des Nordab- hangs dar. Während die Kuppen der Hauptkette nach N. zu schroff abstürzen und gewaltige, häufig unzugängliche Felsen bilden, gehen sie nach S. zu in lange, parallele, allmählig sich herabsenkende Kämme über, welche im ganzen ein nur wenig kou- pirtes Terrain zwischen sich lassen. Dagegen finden sich zwischen diesen Bergkämmen in einer Höhe von [ 8 — lOOOO7 eine Menge Lagunen oder kleiner Ge- birgsseen von krystallhellem Wasser, aus denen zahllose Bäche sich in die Thäler von Trevelez, des Rio Toqueira und Rio grande ergiessen. Ich selbst habe zwischen dem Cerro caballo und dem Puerto del Lobo, so ziemlich die beiden Endp


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