. Die Gartenwelt. Gardening. Die Gartenwelt. IX, 37 Wenn wir einer Gruppe, Szenerie, Landschaft oder der- gleichen die Bezoiclmung malerisch beilegen, so tun wir dies nach Begriffen und Anschauungen, welche wiederum von unserem individuellen Geschmack und ästhetischem Empfinden abhängen. Ohne nun näher zu untersuchen, warum dieses so ist, wollen wir vielmehr versuchen, als das für uns wichtigere, die Ursachen zu ergründen, durch welche solche Wirkungen hervorgerufen werden, deren richtiges Erfassen dem anlegenden Gärtner manche geschätzte Hilfe bieten mag und ihn vor verkehrter Anwendun


. Die Gartenwelt. Gardening. Die Gartenwelt. IX, 37 Wenn wir einer Gruppe, Szenerie, Landschaft oder der- gleichen die Bezoiclmung malerisch beilegen, so tun wir dies nach Begriffen und Anschauungen, welche wiederum von unserem individuellen Geschmack und ästhetischem Empfinden abhängen. Ohne nun näher zu untersuchen, warum dieses so ist, wollen wir vielmehr versuchen, als das für uns wichtigere, die Ursachen zu ergründen, durch welche solche Wirkungen hervorgerufen werden, deren richtiges Erfassen dem anlegenden Gärtner manche geschätzte Hilfe bieten mag und ihn vor verkehrter Anwendung bewahrt. Wie wenig wirklich hübsche Gärten zu finden sind, die nicht nur ein gedankenloses übertragen eines ebenso gedankenlos aus- gearbeiteten Planes erkennen lassen beweist uns taglich schon die geringste Umschau uutei ^oihandenen und dojpelt wohltuend wirtl derjenige, welcher Sinn für wahre Schönheit hat, berührt, wenn er sieht, -wie in manchem Garten mit glücklichem Griff das richtige getroffen oder mit fein durchdachter Al> sicht in die Anlage gebracht wurde. Am Wollen des Ein- zelnen liegt es wohl selten, selten auch wohl am Können, â â worunter ich mehr die spezifisch gärtnerische Fer- tigkeit als Kultivateur be- greife â der Hauptgi-und ist, daà die Wenigsten ver- stehen, richtig zu sehen. So absurd dieses klingen mag, so wahr ist Behauptung. Der Maler muà auch zuvor sehen lernen; lernen wie die Farbe in dieser oder jener Beleuchtung, wie ein Körper in dieser oder jener Ver- kürzung aussieht. Haben dieses auch erst unsere Land- schaftsgärtner voll und ganz erfaÃt, dann werden wir nicht so leicht mehr einer Anlage begegnen, die unser MiÃ- fallen erregt. Und haben wir sehen gelei'nt, so werden wir auch die Entdeckung machen, daà so mancher Effekt sich zuweilen auf eine unendlich einfache Weise darstellt. Ein Viel ist niemals nötig, denn ein wirres Zu- sammenstoppeln gefällt uns ebensowenig, wie e


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