. Elektrophysiologie. 324 Die elekti-omotoriscben Wirkungen der Muskeln. einfacher Weise die Hermann'sche Theorie diesen scheinbaren Wider- spruch löst, während Du Bois-Reymond, auf dessen Deutung der negativen Schwankung des Muskelstromes unten noch näher einzugehen sein wird, sich gezwungen sieht, die vorhin angedeutete, im höchsten Grade unwahrscheinliche Annahme zu machen, dass die natürlichen, unversehrten Faserenden, beziehungsweise die „parelektronomische Schicht'" derselben, an dem Erregungsvorgang gar nicht oder doch nur in geringerem Maasse Theil nehmen. Hiergegen ist vor Allem


. Elektrophysiologie. 324 Die elekti-omotoriscben Wirkungen der Muskeln. einfacher Weise die Hermann'sche Theorie diesen scheinbaren Wider- spruch löst, während Du Bois-Reymond, auf dessen Deutung der negativen Schwankung des Muskelstromes unten noch näher einzugehen sein wird, sich gezwungen sieht, die vorhin angedeutete, im höchsten Grade unwahrscheinliche Annahme zu machen, dass die natürlichen, unversehrten Faserenden, beziehungsweise die „parelektronomische Schicht'" derselben, an dem Erregungsvorgang gar nicht oder doch nur in geringerem Maasse Theil nehmen. Hiergegen ist vor Allem zu bemerken, dass ein tetanischer Actions- strom von gleicher Richtung immer auch dann beobachtet wird, wenn die Faserenden gar nicht in die abgeleitete Strecke hineinfallen, sondern zwei beliebige Stellen der Längsoberfläche des Muskels von den Fusspunkten des ableitenden Bogens M. Fig. 120. Schema der doppelsinnigen (phasischen) Actionsströme. (Nach Bernstein.) berührt werden (Hermann 27). Ueber die Ursache desselben giebt ein Versuch Aufschluss, welcher zuerst von Bernstein (1. c. p. 60 ff.) mittels des Rheotoms angestellt wurde und auch in anderer Beziehung von Wichtigkeit ist. Sei wieder J/ il/j ein regelmässiger parallelfaseriger Muskel, dessen einem Ende mittels des Rheotoms einzelne in gleichen Zeiten auf ein- ander folgende Reize zugeführt werden (Fig. 120), Avährend zwischen je zwei Reizen der Bussolkreis jedes Mal für eine ganz kurze Zeit geschlosen wird, was bekanntlich in beliebigen Momenten der Reizpause geschehen kann, so wird, wenn Reizung und Bussol- schluss gleichzeitig eintreten, kein Ausschlag erfolgen können, da die Reizwelle, welche von jj ausgeht, eine gewisse Zeit braucht, um die zunächst liegende abgeleitete Stelle (a) zu erreichen. W^ird aber der Bussolkreis gerade immer in dem Momente geschlossen, wo der An- fangstheil der Reizwelle den genannten Punkt erreicht hat, also so lange nach jedem Einzelreize, als die Welle braucht, um den W


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