Therapeutisches Lexikon : für praktische Ärzte . ähte anlegt, oder, wenn der Spaltein breiter ist, nach Theilung des Lides inzwei Flächen mittelst des intermarginalen Kolpeuryse. Zur Anregung der Wehen-thätigkeit und rascheren Eröffnung des Mutter-mundes wurde früher vielfach der Kolpeurynterverwendet. Seit den letzten Jahren wirdderselbe immer mehr durch die Tamponademit antiseptischem Material ersetzt. DerKolpeurynter (siehe Figur) ist eine birn-förmige Kautschukblase von ungefähr Kinds-kopfgrösse, welche an ihrem verschmäch-tigten Ende in einen Kautschukschlauch aus-läuft, der an seinem and


Therapeutisches Lexikon : für praktische Ärzte . ähte anlegt, oder, wenn der Spaltein breiter ist, nach Theilung des Lides inzwei Flächen mittelst des intermarginalen Kolpeuryse. Zur Anregung der Wehen-thätigkeit und rascheren Eröffnung des Mutter-mundes wurde früher vielfach der Kolpeurynterverwendet. Seit den letzten Jahren wirdderselbe immer mehr durch die Tamponademit antiseptischem Material ersetzt. DerKolpeurynter (siehe Figur) ist eine birn-förmige Kautschukblase von ungefähr Kinds-kopfgrösse, welche an ihrem verschmäch-tigten Ende in einen Kautschukschlauch aus-läuft, der an seinem anderen Ende mit einemSperrhahn versehen ist. — Die Einlegungdieser Blase in die Vagina, die sogenannteK., wird in folgender Weise vorgenommen:Nach gründlicher Desinfection der Vagina unddes Kolpeurynters selbst wird die Luft ausdemselben ausgedrückt und der Hahn danngeschlossen. Nun bestreicht man den Kol-peurynter mit einer desinficirenden Salbe{20^ln Bor- oder Jodoformvasehne) und faltetihn der Länge nach zusammen. So vorbereitet. grübe, Versengen der Haut, Riechenlassen anconcentrirtem Ammoniak, Aetherinjectionen,stark reizende Klystiere u. s. w.; ferner mitmehr Erfolg: lange, fortgesetzte rhythmischefaradische Reizung der Nervi phrenici, bis eineannähernd normale Respiration eintritt. Alledie aufgezählten therapeutischen Eingriffe sindin leichteren Fällen anwendbar. In schwerenFällen kann Hilfe nur aioch durch die Einlei-tung der Transfusion (s. d.) defibrinirten Blutesin die Vena med. basilica oder Arteriaradialis oder von einer OQ^lo Kochsalzlösunggebracht werden. Zweckmässig ist es, hier dieTransfusion mit der künstlichen Respirationzu verbinden. Sobald sich die Athmung wiedereingestellt hat und Schlingvexmögen einge-treten ist, sind Excitantia. namentlichschwarzer Kaffee, Thee, starke Weine etc., zureichen. Die Nachbehandlung ist eine reinsymptomatische. — Durch zweckentsprechendehygienische Massregeln ist den Vergiftungenleicht vorzubeugen. Mi


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