. Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien. Naturhistorisches Museum (Austria); Natural history. 25o Alois Raimund Hein. spiel, wenn zwei oder drei gleich grosse Quadrate mit der unter sich gleichen Anzahl der Kreisringe als in allen Theilen congruente Versuchsfelder nebeneinandergelegt werden und nun durch das Ziehen der Tangenten die inneren Räume sich verschieden- gestaltig beleben, so dass die ursprünglich gleichen Anfänge zu sehr heterogenen End- ergebnissen führen. Hier muss ich nun einer im höchsten Grade auffallenden Eigentümlichkeit dieser exotischen Bildungen gedenken. Alle dera


. Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien. Naturhistorisches Museum (Austria); Natural history. 25o Alois Raimund Hein. spiel, wenn zwei oder drei gleich grosse Quadrate mit der unter sich gleichen Anzahl der Kreisringe als in allen Theilen congruente Versuchsfelder nebeneinandergelegt werden und nun durch das Ziehen der Tangenten die inneren Räume sich verschieden- gestaltig beleben, so dass die ursprünglich gleichen Anfänge zu sehr heterogenen End- ergebnissen führen. Hier muss ich nun einer im höchsten Grade auffallenden Eigentümlichkeit dieser exotischen Bildungen gedenken. Alle derartigen Füllungs- formen, von der ersten bis zur letzten, ohne eine einzige Ausnahme, sind zweiaxig symmetrisch und die Symmetrieaxen liegen stets in den Diagonalen, niemals stehen sie vertical oder hori- zontal, oder besser, niemals fallen sie mit den Mittellinien des Quadrates zusammen. Wer mit demVerzierungscodex des Abendlandes vertraut ist und daher weiss, wie ganz allge- mein und unerschütterlich in der conventioneilen Orna- mentik bei 99 Percent aller quadratischen Decorcompo- sitionen die Mittellinie des Quadrates als sozusagen prä- destinirte Symmetrieaxe ihre erbgesessene Geltung hat, der wird dieses fast eigensinnige Vermeiden einer sonst allen Menschen geläufigen und sich als selbstverständlich aufdrän- genden Axenlage als überaus auffällig erkennen müssen. Selbst dort, wo die Mit- tellinie die Stellung der Sym- metralen fast usurpiren zu wollen schien, wie in Tafel 4, Nr. 7, ist durch die Einschie- bung der Rhomben und Deltoide im Mittelfelde die Diagonalsymmetrie gewahrt worden. So ist hier auch, wenn eine geschlossene, geradlinige Form überhaupt vorkommt, die- selbe stets ein Rhombus oder ein Deltoid (Tafel 3, Nr. 8, Tafel 4, Nr. 1, 2, 4, 5, 6, 7 und auf Tafel 5 in beiden Fällen), nur auf Tafel 4, Nr. 3 erscheint ein Quadrat und auf Tafel 4, Nr. 4 ein Octogon, aber doch kein reguläres, nur ein ) Die Ornamente Nr. 5, 6, 7 und 8 auf Taf


Size: 1570px × 1591px
Photo credit: © Library Book Collection / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bookcentury1800, bookdecade1880, booksubjectnaturalhistory, booky